• Laura Mößle

'Doing Emotion' im Religionsunterricht

Eine ethnographische Studie
Mehr aus der Reihe: Praktische Theologie heute
  • 1. Auflage
  • Erscheinungsjahr: 2023
  • Seiten: 266
  • Sprache: Deutsch




Im Religionsunterricht kommt es zu einer Vielzahl an Emotionen. Wie diese im Unterricht konstruiert werden und welche Bedeutung ihnen zukommt, klärt die vorliegende Arbeit. Sie nimmt die unterrichtseigenen Logiken und die damit verbundenen Emotionspraktiken im Religionsunterricht in den Blick. Mit einer ethnographischen Forschungsstrategie werden Emotionen praxistheoretisch als verkörpertes Tun im Unterrichtskontext untersucht. Auf diese Weise werden Phänomene wie Langeweile und Kurzweile, Gefühle von Scham und Anerkennung sowie von Sicherheit und Abbruch im Religionsunterricht erkennbar. Die Ergebnisse zeigen, dass Emotionen im Religionsunterricht gestaltet und moduliert werden können. Die praxistheoretische Perspektive auf Emotionen bietet die Möglichkeit, sie in ihrem kommunizierenden, mobilisierenden, benennenden oder regulierenden Wert anzuerkennen und in religiösen Bildungsprozessen stärker zu berücksichtigen.

  • Deckblatt
    1
    -
    3
  • Titelseite
    4
    -
    4
  • Impressum
    5
    -
    5
  • Inhaltsverzeichnis
    6
    -
    11
  • Vorwort
    12
    -
    13
  • Einleitung
    14
    -
    17
  • +
    Teil I: Annäherungen an den Gegenstand
    18
    -
    55

    • +
      1. Emotionen als Gegenstand in den Wissenschaften
      18
      -
      55

      • +
        1.1 Exemplarische Annäherungen an gängige Emotionstheorien und ihre Denktraditionen
        19
        -
        29

        • 1.1.1 Evolutionspsychologische Emotionstheorien
          19
          -
          19
        • 1.1.2 Physiologische Emotionstheorien
          20
          -
          20
        • 1.1.3 Neurowissenschaftliche Emotionstheorien
          21
          -
          22
        • 1.1.4 Kognitivistische Emotionstheorien
          23
          -
          24
        • 1.1.5 Phänomenologische Emotionstheorien
          25
          -
          26
        • 1.1.6 Sozialkonstruktivistische Emotionstheorien
          27
          -
          28
        • 1.1.7 Zwischenfazit
          28
          -
          29
      • +
        1.2 Emotionen als Gegenstand theologischer Forschung
        30
        -
        37

        • 1.2.1 Die „Exklusion des Emotionalen“ aus universitärer Theologie
          30
          -
          32
        • 1.2.2 Das Andere der Vernunft: Ethisch-philosophische Betrachtungen
          33
          -
          33
        • 1.2.3 Religion als „Anschauung und Gefühl“ (Friedrich Schleiermacher) und dessen folgenreiche Rezeption
          33
          -
          37
      • +
        1.3 Gegenwärtige religionspädagogische Untersuchungen zu Emotionen
        38
        -
        51

        • 1.3.1 Emotionen, Gottesbeziehung und religiöses Urteil (Hartmut Beile und Albert Biesinger)
          38
          -
          39
        • 1.3.2 Emotionen als Lerngegenstand kompetenzorientierten Religionsunterrichts (Helga Kohler-Spiegel)
          40
          -
          41
        • 1.3.3 Die emotionale Dimension religiöser Bildung (Elisabeth Naurath)
          42
          -
          44
        • 1.3.4 Emotionen als Voraussetzung einer beziehungsorientierten Religionsdidaktik (Reinhold Boschki)
          45
          -
          46
        • 1.3.5 Das epistemische Bedeutungspotenzial der Emotionen (Rudolf Englert)
          47
          -
          48
        • 1.3.6 Gefühle und Macht in religionspädagogischer Perspektive (Janina Reiter)
          49
          -
          49
        • 1.3.7 Zusammenfassung des religionspädagogischen Forschungsstandes
          49
          -
          51
      • 1.4 Anliegen der Forschung und Forschungsfrage
        51
        -
        55
  • +
    Teil II: Empirische Zugänge
    56
    -
    131

    • +
      2. Empirische Erforschung von Emotionen im Religionsunterricht
      56
      -
      89

      • 2.1 Soziale Praktiken
        56
        -
        58
      • +
        2.2 Praxistheoretische Perspektiven auf Emotionen
        59
        -
        73

        • 2.2.1 Emotionen als Mischung aus Denken, Wahrnehmen und Handeln: Die implizite Emotionstheorie bei Pierre Bourdieu
          60
          -
          63
        • 2.2.2 Emotionen als Praktiken: ‚Doing Emotion‘-Ansatz bei Monique Scheer
          64
          -
          68
        • 2.2.3 Paradigmen empirisch-kulturtheoretischer Emotionsforschung
          68
          -
          73
      • +
        2.3 Soziale Interaktionen und ihre Regelstrukturen: Rahmen und Rahmungen bei Erving Goffman
        74
        -
        78

        • 2.3.1 Begriffliche Bestimmungen
          74
          -
          75
        • 2.3.2 Vom Rahmen und der Rahmung einer sozialen Interaktion
          76
          -
          77
        • 2.3.3 Mehrwert einer rahmenanalytischen Forschungsperspektive
          77
          -
          78
      • +
        2.4 Religionsunterricht an der Berufsfachschule für Kinderpflege
        79
        -
        85

        • 2.4.1 Ausbildung an beruflichen Schulen
          80
          -
          80
        • 2.4.2 Religionsunterricht im Kontext der Berufsausbildung zum/zur Kinderpfleger*in
          81
          -
          81
        • 2.4.3 Berufsbildender Religionsunterricht als geeignetes Untersuchungsfeld
          81
          -
          85
      • 2.5 Zwischenfazit
        85
        -
        89
    • +
      3. Methodologische Voraussetzungen
      90
      -
      115

      • +
        3.1 Ethnographie als Forschungsstrategie
        90
        -
        106

        • 3.1.1 Charakteristiken ethnographischen Forschens
          91
          -
          100
        • 3.1.2 Ethnographie und Theologie
          101
          -
          105
        • 3.1.3 Grenzen ethnographischen Forschens
          105
          -
          106
      • +
        3.2 Forschungsstil Grounded Theory
        107
        -
        112

        • 3.2.1 Grundannahmen der Grounded Theory
          108
          -
          110
        • 3.2.2 Datenanalyse nach Grounded Theory
          111
          -
          111
        • 3.2.3 Religionspädagogische Anwendung und Grenzen der Grounded Theory
          111
          -
          112
      • 3.3 Zwischenfazit
        112
        -
        115
    • +
      4. Untersuchungsanlage
      116
      -
      131

      • 4.1 Feldzugang
        116
        -
        118
      • 4.2 Beschreibung der Schule
        119
        -
        119
      • 4.3 Klassenzusammensetzung
        120
        -
        120
      • 4.4 Forschungsprozess
        121
        -
        127
      • 4.5 Die Rolle als Forscherin im Feld
        127
        -
        131
  • +
    Teil III: Ergebnisse im Kontext
    132
    -
    241

    • +
      5. Gefühle von Langeweile und Kurzweile im Religionsunterricht
      132
      -
      165

      • +
        5.1 Annäherung an das Phänomen der Langeweile
        134
        -
        137

        • 5.1.1 Langeweile als „lähmende Betroffenheit vom zögernden Zeitverlauf“ (Martin Heidegger)
          134
          -
          136
        • 5.1.2 Die Tabuisierung der Langeweile
          136
          -
          137
      • +
        5.2 Gründe für Langeweile
        138
        -
        142

        • 5.2.1 Ursachen von Langeweile
          139
          -
          139
        • 5.2.2 Langeweile und Überforderung
          140
          -
          140
        • 5.2.3 Didaktische Vermittlung und Arbeitsmaterialien
          140
          -
          142
      • +
        5.3 Darstellungen von und Umgang mit Langeweile
        143
        -
        150

        • 5.3.1 Unscheinbar und am Körper ablesbar: Langeweile im getakteten Schulablauf
          143
          -
          144
        • 5.3.2 Zeitvertreib und Nebentätigkeiten
          145
          -
          147
        • 5.3.3 ‚Doing Motivation‘
          147
          -
          150
      • +
        5.4 Kurzweile: Berufliche und persönliche Relevanz
        151
        -
        161

        • 5.4.1 Glück, Leidenschaft und Perfektion: Berufliche Relevanz des Religionsunterrichts
          152
          -
          155
        • 5.4.2 Betroffenheit und Lebensweltbezug: Persönliche Relevanz des Religionsunterrichts
          156
          -
          157
        • 5.4.3 Interesse und persönliche Erfahrungsbezüge
          157
          -
          161
      • 5.5 Religionspädagogischer Ertrag
        161
        -
        165
    • +
      6. Gefühle von Scham und Anerkennung im Religionsunterricht
      166
      -
      207

      • +
        6.1 Annäherung an das Phänomen der Scham
        168
        -
        173

        • 6.1.1 Selbstreflexiv und relationsbezogen
          169
          -
          171
        • 6.1.2 Sichtbarkeit der Scham: Körperliche und verbale Ausdrucksweisen
          171
          -
          173
      • +
        6.2 Bewertung von Leistung als schulische Eigenart
        174
        -
        178

        • 6.2.1 Pädagogische und gesellschaftliche Funktion von Noten
          175
          -
          175
        • 6.2.2 Leistungsbewertung im berufsbildenden Religionsunterricht? Religionspädagogische Positionierungen
          175
          -
          178
      • +
        6.3 Internalisierung und Externalisierung von Noten
        179
        -
        185

        • 6.3.1 Zwischen Identifikation und äußerer Zuschreibung
          179
          -
          183
        • 6.3.2 Distanz zwischen Selbstbild und Leistung
          183
          -
          185
      • +
        6.4 Anerkennung und Bedeutungssysteme: Noten im Zwiespalt
        186
        -
        196

        • 6.4.1 Bagatellisierung von Noten
          187
          -
          189
        • 6.4.2 Ernst und routiniert: Klassenarbeit schreiben
          190
          -
          191
        • 6.4.3 Noten als Symbol gegenseitiger Anerkennung
          192
          -
          194
        • 6.4.4 Verknüpfung von Leistung und Anerkennung
          194
          -
          196
      • +
        6.5 Annäherung an das Phänomen der Anerkennung
        197
        -
        203

        • 6.5.1 Theorie der Anerkennung bei Axel Honneth
          198
          -
          199
        • 6.5.2 Schule als Ort der Anerkennung
          200
          -
          201
        • 6.5.3 Rückmeldung als Anerkennungspraxis
          201
          -
          203
      • 6.6 Religionspädagogischer Ertrag
        203
        -
        207
    • +
      7. Gefühle von Sicherheit und Abbruch im Religionsunterricht
      208
      -
      241

      • 7.1 Soziale Räume im (Religions-)Unterricht
        209
        -
        211
      • +
        7.2 Gefühle von Sicherheit und Schutz: Religionsunterricht als ‚Safe Space‘
        212
        -
        229

        • 7.2.1 Was ist ein ‚Safe Space‘?
          213
          -
          216
        • 7.2.2 ‚Safe Space‘ als widersprüchliche Gleichzeitigkeit von Sicherheit und Unsicherheit
          217
          -
          221
        • 7.2.3 Öffnung und Offenheit
          222
          -
          225
        • 7.2.4 Schließung und (De-)Emotionalisierung
          226
          -
          228
        • 7.2.5 ‚Safe Space‘ und die Berücksichtigung der ganzen Person
          228
          -
          229
      • +
        7.3 Emotionale Brüche und fehlende Bezüge: Abmeldungen vom Religionsunterricht
        230
        -
        238

        • 7.3.1 Intaktes Beziehungsgeschehen
          230
          -
          231
        • 7.3.2 Beziehungsabbruch und symbolische Reparatur
          232
          -
          234
        • 7.3.3 Persönliche Leerstelle
          234
          -
          238
      • 7.4 Religionspädagogischer Ertrag
        238
        -
        241
  • +
    TEIL IV: Diskussion
    242
    -
    247

    • +
      8. Verbindung oder Abbruch? Wie ‚Doing Emotion‘ die Verbindung von Schüler*innen, Religionslehrperson und Inhalten stärkt oder verliert
      242
      -
      247

      • 8.1 Verbindung oder Abbruch?
        242
        -
        244
      • 8.2 Emotionspraktiken bedeuten Verantwortung: Impulse für eine religionspädagogische Praxis
        244
        -
        247
  • Literaturverzeichnis
    248
    -
    263
  • Digitale Quellen
    264
    -
    264
  • Abbildungsverzeichnis
    265
    -
    265
  • +
    Anhang
    266
    -
    267

    • Leitfaden für die Gruppeninterviews mit Schüler*innen
      266
      -
      266
    • Leitfaden für das Interview mit der Religionslehrperson
      267
      -
      267

Laura Mößle wurde mit der vorliegenden Arbeit im Fach Religionspädagogik an der Katholisch-Theologischen Fakultät Tübingen promoviert. Sie studierte Katholische Theologie und Sozialpädagogik/Pädagogik für das höhere Lehramt an beruflichen Schulen und war als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Katholischen Institut für berufsorientierte Religionspädagogik (KIBOR) Tübingen tätig. Derzeit ist sie Research Fellow am Institute of Anthropology. Interdisciplinary Studies on Human Dignity and Care (IADC) der Pontificia Università Gregoriana in Rom. Für die Arbeit wurde sie mit dem Prälat-Vospohl-Preis ausgezeichnet.