• Markus Weskott

Gewissen und Gewissensfreiheit im neueren Protestantismus

Denkansätze von Thielicke bis Rendtorff
  • 1. Auflage
  • Erscheinungsjahr: 2020
  • Seiten: 340
  • Sprache: Deutsch




Der Protestantismus in der Bonner Republik rückt aktuell zunehmend in das Interesse theologischer Forschung. Markus Weskott untersucht systematisch-theologisch und ethisch fokussiert die Reflexionen zu Gewissen und Gewissensfreiheit protestantischer Theologen (Thielicke, Trillhaas, Wolf sowie Ebeling und Rendtorff). Angesichts der Pluralität der Gesellschaft und der Gewissensverständnisse wird über die theologische Binnenperspektive hinaus das Verhältnis zu nichtprotestantischen, nichtchristlichen und nichtreligiösen Konzeptionen thematisiert und nach dem Verhältnis zur grundrechtlichen Gewissensfreiheit gefragt. Abschließend skizziert der Band Grundlinien für eine Fortschreibung des protest. Gewissensverständnisses im Spannungsfeld von grundrechtlicher Gewissensfreiheit und religiöser Gewissensbefreiung.

  • Deckblatt
    1
    -
    3
  • Titelei
    4
    -
    5
  • Inhalt
    6
    -
    11
  • Abkürzungen und Siglen
    12
    -
    15
  • Vorwort
    16
    -
    17
  • Einleitung
    18
    -
    27
  • +
    1 Der Gewissensbegriff des Grundgesetzes und das Grundrecht der Gewissensfreiheit
    28
    -
    77

    • +
      1.1 Ideengeschichtliche Stationen der Deutung des Gewissensphänomens und der Gewissensbegriff des Grundgesetzes
      29
      -
      54

      • 1.1.1 Nichttheologische und nichtchristliche Ursprünge der Gewissensvorstellung (hellenistische Popularphilosophie und Stoa)
        29
        -
        31
      • 1.1.2 Rezeption der Gewissensvorstellung im Kontext theologischen Denkens (Philo, Paulus, nachpaulinische Briefe und Augustinus)
        32
        -
        37
      • 1.1.3 Systematische Entfaltung des Gewissensgedankens im Kontext der Scholastik (Thomas von Aquin)
        38
        -
        40
      • 1.1.4 Reformatorische Theologie in Kontinuität und Diskontinuität (Martin Luther)
        41
        -
        45
      • 1.1.5 Die Gewissensvorstellung in der Aufklärungsphilosophie (Moses Mendelssohn und Immanuel Kant)
        46
        -
        51
      • 1.1.6 Ideengeschichtliches Fazit
        52
        -
        52
      • 1.1.7 Der Gewissensbegriff des Grundgesetzes als Rahmenbegriff
        52
        -
        54
    • +
      1.2 Die rechtsgeschichtliche Entwicklung der „Gewissensfreiheit“ bis zum Grundgesetz
      55
      -
      76

      • 1.2.1 Die Ursprünge des Rechts auf Gewissensfreiheit in der Glaubensspaltung des 16. Jahrhunderts (Augsburger Religionsfriede und Westfälischer Friede)
        56
        -
        58
      • 1.2.2 Die Fortentwicklung des Rechts auf Gewissensfreiheit im Horizont der europäischen Aufklärung (Preußisches Allgemeines Landrecht und Frankfurter Reichsverfassung)
        59
        -
        61
      • 1.2.3 Die vollständige Verwirklichung von Gewissensfreiheit im weltanschaulich neutralen Staat (Weimarer Reichsverfassung)
        62
        -
        65
      • 1.2.4 Die Akzentuierung der Gewissensfreiheit im Grundgesetz vor dem Hintergrund der Erfahrungen des NS-Staates (Grundgesetz)
        66
        -
        69
      • 1.2.5 Gewissensfreiheit im Grundgesetz
        70
        -
        72
      • 1.2.6 Der Gewissensbegriff des Grundgesetzes im Horizont des Grundrechts auf Gewissensfreiheit
        73
        -
        75
      • 1.2.7 Zusammenfassung
        75
        -
        76
    • 1.3 Untersuchungsperspektiven für die nachfolgenden Kapitel
      76
      -
      77
  • +
    2 Gewissen und Gewissensfreiheit bei Helmut Thielicke
    78
    -
    125

    • +
      2.1 Theologie und Ethik zwischen Rechtfertigungs- und Zwei-Äonen-Lehre
      78
      -
      83

      • 2.1.1 Lutherische Theologie im Kielwasser Barths, Brunners und Althaus’
        78
        -
        79
      • 2.1.2 Theologische Ethik im Angesicht des Säkularismus
        80
        -
        82
      • 2.1.3 Die Zwei-Äonen-Lehre
        82
        -
        83
    • +
      2.2 Das Gewissensverständnis Helmut Thielickes
      84
      -
      91

      • 2.2.1 Das Gewissen als Bezeugung des Zwiespalts im Menschen
        84
        -
        86
      • 2.2.2 Das defensor-Gewissen
        87
        -
        89
      • 2.2.3 Das accusator-Gewissen
        89
        -
        91
    • +
      2.3 Religiosität und Nichtreligiosität im Kontext des Gewissensverständnisses Helmut Thielickes
      92
      -
      109

      • 2.3.1 Die Auseinandersetzung mit nichtreligiös-philosophischen Gewissensverständnissen
        93
        -
        96
      • 2.3.2 Thielickes Verständnis von Säkularisierung und Säkularismus
        97
        -
        104
      • 2.3.3 Das Gewissen im Kontext der Anknüpfungsfrage
        104
        -
        109
    • +
      und grundrechtlicher Gewissensfreiheit bei Helmut Thielicke
      110
      -
      120

      • 2.4.1 Die handlungsbezogene Dimension des Gewissens
        110
        -
        111
      • 2.4.2 Gewissen und Gewissensfreiheit im Spannungsfeld von Autonomie und Theonomie
        112
        -
        115
      • 2.4.3 Das Grundrecht auf Gewissensfreiheit (Kriegsdienstverweigerung)
        115
        -
        120
    • 2.5 Gewissen und Gewissensfreiheit – Reflexionspotentiale des Ansatzes Helmut Thielickes
      120
      -
      125
  • +
    3 Gewissen und Gewissensfreiheit bei Wolfgang Trillhaas
    126
    -
    157

    • +
      3.1 Phänomenologisch geschulte Reflexion – Ethik als angewandte Anthropologie
      126
      -
      130

      • 3.1.1 Zwischen Theologie und Phänomenologie
        126
        -
        127
      • 3.1.2 Ethik als angewandte Anthropologie
        127
        -
        130
    • +
      Gewissensverständnisses Wolfgang Trillhaas’
      131
      -
      136

      • 3.2.1 Phänomenologie der Selbstkundgabe des Gewissens
        131
        -
        133
      • 3.2.2 Der Prozess der Gewissensbildung und die Pathologien des Gewissens
        133
        -
        136
    • +
      3.3 Religiosität und Nichtreligiosität im Kontext des Gewissensverständnisses Wolfgang Trillhaas’
      137
      -
      141

      • 3.3.1 Das Verhältnis von schlechtem und bösem Gewissen – Das Gewissen als Teil der religiösen Sphäre
        137
        -
        139
      • 3.3.2 Das Verhältnis von religiöser und nichtreligiöser Gewissensdeutung
        139
        -
        141
    • +
      3.4 Das Verhältnis von religiöser Gewissensbefreiung und grundrechtlicher Gewissensfreiheit bei Wolfgang Trillhaas
      142
      -
      154

      • 3.4.1 Trillhaas’ Verhältnis zur Demokratie bzw. zum Staat des Grundgesetzes
        142
        -
        149
      • 3.4.2 Das Verhältnis von Befreiung und Freiheit
        149
        -
        154
    • 3.5 Gewissen und Gewissensfreiheit – Reflexionspotentiale des Ansatzes Wolfgang Trillhaas’
      154
      -
      157
  • +
    4 Gewissen und Gewissensfreiheit bei Ernst Wolf
    158
    -
    209

    • +
      4.1 Sozialethik zwischen lutherischer Rechtfertigungstheologie, freier Souveränität Gottes und Königsherrschaft Christi
      158
      -
      163

      • 4.1.1 Religion und Glaube
        159
        -
        159
      • 4.1.2 Zwei-Reiche-Lehre und Königsherrschaft Christi
        160
        -
        161
      • 4.1.3 Gesetz und Evangelium – Evangelium und Gesetz
        162
        -
        162
      • 4.1.4 Der Ansatz der Sozialethik
        162
        -
        163
    • +
      4.2 Das Gewissensverständnis Ernst Wolfs
      164
      -
      173

      • 4.2.1 Das Gewissen im Horizont der theologischen bzw. christologischen Anthropologie
        165
        -
        167
      • 4.2.2 Das Gewissen im Kontext der Rechtfertigung
        168
        -
        171
      • 4.2.3 Das Gewissen im Kontext der Heiligung
        171
        -
        173
    • +
      Gewissensverständnisses Ernst Wolfs
      174
      -
      189

      • 4.3.1 Exkurs: Paul Tillichs Verständnis des „transmoralischen Gewissens“
        174
        -
        181
      • 4.3.2 Wolfs Rezeption des Begriffs des „transmoralischen Gewissens“ – Das Verhältnis von Religion und Glaube
        181
        -
        189
    • +
      4.4 Das Verhältnis von religiöser Gewissensbefreiung und grundrechtlicher Gewissensfreiheit bei Ernst Wolf
      190
      -
      205

      • 4.4.1 Gewissensbefreiung und Gewissensfreiheit
        190
        -
        193
      • 4.4.2 Gewissensfreiheit und Toleranz
        194
        -
        199
      • 4.4.3 Die Gewissensfreiheit im Kontext der verfassungsmäßig garantierten Grundrechte
        199
        -
        205
    • 4.5 Gewissen und Gewissensfreiheit – Reflexionspotentiale des Ansatzes Ernst Wolfs
      205
      -
      209
  • +
    5 Gewissen und Gewissensfreiheit bei Gerhard Ebeling
    210
    -
    255

    • +
      5.1 Hermeneutische Theologie als fundamentaltheologische Vermittlung von christlich-reformatorischem Glauben und neuzeitlichem Wirklichkeitsverständnis
      210
      -
      219

      • 5.1.1 Hermeneutische Theologie als Verbindung von Lutherstudium und Impulsen der dialektischen Theologie
        210
        -
        212
      • 5.1.2 Ebelings Ringen mit dem naturwissenschaftlich geprägten neuzeitlichen Wirklichkeitsverständnis
        213
        -
        215
      • 5.1.3 Die Krise des Ethischen und die fundamentaltheologische Antwort
        215
        -
        219
    • +
      Vertiefung der Phänomenologie Heideggers und Rückbesinnung auf Luther – Das Gewissensverständnis Gerhard Ebelings
      220
      -
      228

      • 5.2.1 Die Gewissenskrise und die theologische Relevanz der Besinnung auf den Gewissensbegriff
        220
        -
        221
      • 5.2.2 Die formale Analyse des Gewissensrufs
        222
        -
        226
      • 5.2.3 Die inhaltliche Bestimmung des Gewissensrufs
        226
        -
        228
    • +
      Gewissensverständnisses Gerhard Ebelings
      229
      -
      238

      • 5.3.1 Religiöses und vermeintlich nichtreligiöses Weltverhältnis als gesetzliches Welt- bzw. Gottesverhältnis
        230
        -
        233
      • 5.3.2 Moralisierung des Christlichen – Das scholastische Gewissensverständnis
        234
        -
        234
      • 5.3.3 Moralisierung des Christlichen – Die politisierte Theologie
        234
        -
        238
    • +
      5.4 Das Verhältnis von religiöser Gewissensbefreiung und grundrechtlicher Gewissensfreiheit bei Gerhard Ebeling
      239
      -
      246

      • 5.4.1 Gewissensfreiheit und Gewissensbefreiung im Kontext des Streits um das wahre Wirklichkeitsverständnis
        239
        -
        244
      • 5.4.2 Gewissensentscheidung und Gewissensunterrichtung
        244
        -
        246
    • +
      5.5 Gewissen und Gewissensfreiheit – Reflexionspotentiale des Ansatzes Gerhard Ebelings
      247
      -
      255

      • Epilog: Traugott Kochs Plädoyer für Gewissensautonomie – Eine protestantische Annäherung an die handlungsbezogene bzw. handlungsorientierende Dimension des Gewissen im Kontext evangelischer Ethik
        247
        -
        255
  • +
    6 Gewissen und Gewissensfreiheit bei Trutz Rendtorff
    256
    -
    307

    • +
      6.1 Theologie im Horizont christentumstheoretischer Neuzeitdeutung
      256
      -
      270

      • 6.1.1 Theologische und soziologische Impulse zu einer Reinterpretation des neuzeitlichen Theologie- und des theologischen Neuzeitverständnisses
        256
        -
        258
      • 6.1.2 Christentumstheorie als „Theologie der Gesellschaft höherer Ordnung“
        259
        -
        266
      • 6.1.3 Ethische Theologie – Die Ethikkonzeption Trutz Rendtorffs
        266
        -
        270
    • +
      6.2 Das Gewissensverständnis Trutz Rendtorffs
      271
      -
      280

      • 6.2.1 Das „Gegebensein des Lebens“ und die „Forderung, Leben zu geben“
        271
        -
        277
      • 6.2.2 Die handlungsorientierende Dimension des Gewissens
        278
        -
        279
      • 6.2.3 Die vorethische bzw. ethisch-theologische Dimension des Gewissens
        279
        -
        280
    • +
      6.3 Religiosität und Nichtreligiosität im Kontext des Gewissensverständnisses Trutz Rendtorffs
      281
      -
      289

      • 6.3.1 Religion als Wirklichkeitstheorie und Theologie als Metatheorie der Sozialwissenschaften
        282
        -
        284
      • 6.3.2 Der Gottesgedanke als Voraussetzung des menschlichen Selbstverständnisses
        284
        -
        289
    • +
      und grundrechtlicher Gewissensfreiheit bei Trutz Rendtorff
      290
      -
      305

      • 6.4.1 Die neuzeit- und gesellschaftstheoretische Bedeutung des Christentums
        290
        -
        295
      • 6.4.2 Das „Gegebensein der Freiheit“ – Die theologische Struktur der Freiheit
        296
        -
        299
      • 6.4.3 Das Grundrecht auf Gewissensfreiheit
        299
        -
        305
    • 6.5 Gewissen und Gewissensfreiheit – Reflexionspotentiale des Ansatzes Trutz Rendtorffs
      305
      -
      307
  • +
    7 Grundlinien für eine Fortschreibung des protestantischen Gewissensverständnisses im 21. Jahrhundert
    308
    -
    321

    • 7.1 Das Gewissen als allgemeinanthropologisches Phänomen
      308
      -
      312
    • 7.2 Differenzierte Wahrnehmung des Gewissensphänomens
      313
      -
      315
    • +
      7.3 Gewissensfreiheit
      316
      -
      321

      • 7.3.1 Gewissensfreiheit und Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen
        318
        -
        319
      • 7.3.2 Gewissensbildung
        319
        -
        321
  • Literatur
    322
    -
    337
  • Personenregister
    338
    -
    339
  • Sachregister
    340
    -
    341

Markus Weskott war wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Evangelisch-Theologischen Fakultät Abt. für Sozialethik und Systematische Theologie der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.