Die nackte Wahrheit

Hans Blumenberg

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Hans Blumenberg, Rüdiger Zill (Hg.), Die nackte Wahrheit (2019), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518761755

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Beschreibung / Abstract

Seit der frühen Neuzeit und verstärkt seit der Aufklärung sollte das göttliche Privileg vom unbedingten Besitz der Wahrheit demokratisiert werden. Die Enthüllung der Wahrheit war auch ein herrschaftskritisches Motiv. Hans Blumenberg verfolgt in diesem späten Nachlasstext die Figur der nackten Wahrheit durch die Philosophiegeschichte, allerdings mit einer verstärkten Aufmerksamkeit für die Kosten jenes Enthüllungsgestus. Nietzsche, der Verteidiger der Rhetorik, und Freud, der die Entwicklung seiner Theorie ohne Rücksicht auf das Wohl einzelner Patienten verfolgt habe, sind für Blumenberg dabei die zentralen Antipoden.

Beschreibung

<p>Hans Blumenberg wurde am 13. Juli 1920 in Lübeck geboren und starb am 28. März 1996 in Altenberge bei Münster. Nach seinem Abitur im Jahr 1939 durfte er keine reguläre Hochschule besuchen. Er galt trotz seiner katholischen Taufe als ›Halbjude‹. Folglich studierte Blumenberg zwischen 1939 und 1947 mit Unterbrechungen Philosophie, Germanistik und klassische Philosophie in Paderborn, Frankfurt am Main, Hamburg und Kiel. 1947 wurde Blumenberg mit seiner Dissertation <em>Beiträge zum Problem der Ursprünglichkeit der mittelalterlich-scholastischen Ontologie</em> an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel promoviert. Hier habilitierte er sich 1950 mit der Studie <em>Die ontologische Distanz. Eine Untersuchung über die Krisis der Phänomenologie Husserls</em>. Sein Lehrer während dieser Zeit war Ludwig Landgrebe. Im Jahr 1958 wurde Blumenberg in Hamburg außerordentlicher Professor für Philosophie und 1960 in Gießen ordentlicher Professor für Philosophie. 1965 wechselte er als ordentlicher Professor für Philosophie nach Bochum und ging im Jahr 1970 an die Westfälische Wilhelms-Universität Münster, wo er 1985 emeritiert wurde. Blumenberg war Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz (seit 1960), des Senats der Deutschen Forschungsgemeinschaft und Mitgründer der 1963 ins Leben gerufenen Forschungsgruppe »Poetik und Hermeneutik«.</p>

<p>Rüdiger Zill, geboren 1958, studierte Philosophie, Geschichte und Soziologie in Berlin und London. Nach Promotion und Lehrtätigkeiten u.a. an der TU Dresden und der New School of Social Research in New York ist er seit 1997 wissenschaftlicher Referent am Einstein Forum in Potsdam.</p>

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Informationen zum Buch
  • Titel
  • Impressum
  • Inhalt
  • I Nietzsche
  • II Freud
  • III Nach Adorno
  • IV Umkehrung
  • V Kafka
  • VI Die Wahrheitsnackten und die Wölfe im Schafspelz
  • VII Pierre Bayle
  • VIII Pascal und die Frühaufklärung
  • IX Bernard de Fontenelle
  • X Trostlosigkeit der Wahrheit
  • XI Rousseau
  • XII Die deutsche Aufklärung
  • XIII Vesalius
  • XIV Madame du Châtelet
  • XV Aktaion
  • XVI Lessing
  • XVII Empirismus
  • XVIII Spätform der Allegorie
  • XIX Theodor Fontane
  • XX Karl August Varnhagen von Ense
  • XXI Schopenhauer
  • XXII Kant
  • XXIII Die Aufklärung
  • XXIV Kierkegaard
  • XXV Lichtenberg
  • Literatur
  • Nachwort des Herausgebers
  • Namenregister

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