Exil ohne Rückkehr

Literatur als Medium der Akkulturation nach 1933

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Sabina Becker (Hg.), Robert Krause (Hg.), Exil ohne Rückkehr (2010), edition text+kritik, 81673 München, ISBN: 9783967071597

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Beschreibung / Abstract

Bei der Beschäftigung mit dem deutschsprachigen literarischen Exil nach 1933 vergisst man häufig jene SchriftstellerInnen, die sich zur AuseinanderSetzung mit ihren jeweiligen Gastländern entschlossen und dort eine neue soziale, interkulturelle Identität und künstlerische Existenz aufbauten. Die Analyse ihrer literarischen Akkulturation ist ein Desiderat der philologisch ausgerichteten Exilforschung, dem sich der vorliegende Band zuwendet. Rekonstruiert werden verschiedene Exilerfahrungen und Versuche der SchriftstellerInnen, sich bewusst mit der fremden Umgebung, Kultur und Sprache auseinanderzuSetzen. Welche literarischen Gattungen und Formen dabei als Medien der Akkulturation fungierten, ist ebenso Gegenstand der Beiträge wie das Heimatverständnis der geflohenen SchriftstellerInnen. Die Untersuchungen wenden sich berühmten und weniger bekannten Autorinnen und Autoren zu und zeigen am Beispiel von Anna Seghers, Jenny Aloni, Else Lasker-Schüler, Susanne Bach, Lisa Fittko, Klaus Mann, Manès Sperber und Manfred George, dass die Integration im Exilland häufig nur partiell gelang. Kulturwissenschaftlich fokussiert werden sowohl die erfolgreichen Anpassungsversuche als auch die Schwierigkeiten und das Scheitern der Akkulturation, die zu Krankheit und Tod führen konnten. Durch Studien zur Erinnerungs- und Identitätsproblematik der zweiten Generation von Autoren, die wie etwa Lizzie Doron oder George Perec die Emigration nicht persönlich erlebten, aber dennoch literarisch verarbeiten, wird das Themenfeld "Exil und Akkulturation" auch transhistorisch und komparatistisch erschlossen.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Impressum
  • Inhalt
  • Sabina Becker, Robert Krause †” Exil ohne Rückkehr. Literatur als Medium der Akkulturation nach 1933
  • Heimat und Exil, Heimat im Exil
  • Sophia Ihle †” Das heimatlose Ich Die autobiografische Selbstverortung Manà¨s Sperbers
  • Caroline Delfau †” Zwischen den Welten. Zur Poetik des Transitorischen in Anna Seghers†™ Roman Transit und ihrer Novelle Überfahrt
  • Christine Hummel †” »Von Sternen sind wir eingerahmt und flüchten aus der Welt«. Heimat, Weltflucht und Exil Else Lasker-Schülers
  • Medien der Akkulturation
  • Dorota Huggle †” »Langsam, langsam fängt das Land an mein zu sein«. Tagebuch der Akkulturation. Das Beispiel Jenny Aloni
  • Jennifer Borrmann †” »Bridging the gap«. Filmkritik und Akkulturation. Das Beispiel Manfred George
  • Kerstin Brutschin †” »Hat doch die Mehrzahl der Frauen ihr Schicksal – und den Mann – gemeistert«. Deutschsprachige Schriftstellerinnen im französischen Exil von 1933–1945
  • Ariane Hug, Johanna Herbers †” »Weltbürger amerikanischer Nationalität«. Exil- und Akkulturationserfahrung bei Klaus Mann
  • Akkulturation zwischen Gelingen und Scheitern
  • Jochen Engelhorn †” Die neue »Heimat« als überwundene Fremde? Literarische Akkulturation in Jenny Alonis Roman Zypressen zerbrechen nicht
  • Julia Kopfermann †” »… ja schwer ist es, den Krieg als Fremder in einem fremden Volk zu erleben«. Anna Seghers†™ politisches Engagement und Akkulturation – ein Widerspruch?
  • Johannes Fähnle †” »Das Exil ist eine Krankheit«. Krankheit und Tod im deutschsprachigen literarischen Exil
  • Vergangenes vergegenwärtigen
  • Manuel Brenneisen †” »Diese Erfahrung von der Weite der Welt« Zum Phänomen einer verspäteten Akkulturation bei Anna Seghers
  • Doris Lechner †” Lizzie Dorons Der Anfang von etwas Schönem. Zum Heimatverständnis der zweiten Generation in Israel
  • Sonia Goldblum †” »Wie man Amerikaner macht«. Georges Perecs Geschichten von Ellis Island
  • Autorenverzeichnis
  • Personenregister

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