Falsche Freunde

War die Aufklärung wirklich die Geburtsstunde der Moderne?

Andreas Pecar und Damien Tricoire

Diese Publikation zitieren

Andreas Pecar, Damien Tricoire, Falsche Freunde (2015), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593432496

1892
Accesses
56
Quotes

Beschreibung / Abstract

Dass die Aufklärung die Gründungszeit der Moderne gewesen sei, wird immer wieder behauptet, so jüngst nach den Pariser Attentaten gegen »Charlie Hebdo«. Doch stimmt das wirklich? Haben die Aufklärer unsere heutigen Vorstellungen von Demokratie und Toleranz, von Menschenrechten, von der Gleichheit zwischen den Geschlechtern oder zwischen den Völkern tatsächlich vertreten? Oder haben sie, wie prominente Aufklärungskritiker behaupten, den modernen Rassismus, Sexismus und Kolonialismus erfunden?
»Falsche Freunde« ist eine Streitschrift, die mit der gängigen Sicht aufräumt, wonach die Aufklärung die modernen westlichen Wertvorstellungen hervorgebracht habe. In sechs Kapiteln etwa zu den Toleranz-, Rasse- oder Geschlechterkonzeptionen illustrer Geistesgrößen bieten die beiden Autoren eine erfrischend neue Lektüre berühmter Schriften an. Sie zeigen, dass die Aufklärung des 18. Jh. uns viel fremder ist als wir gewöhnlich annehmen – aber auch viel überraschender.

Beschreibung

Andreas Pecar ist Professor für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Halle-Wittenberg. Damien Tricoire ist dort wissenschaftlicher Mitarbeiter.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Vorwort
  • Einleitung: Propheten der Moderne?
  • Auf der Suche nach dem Ursprung der Moderne
  • Die Aufklärer und ihr Geltungsanspruch
  • Der Blick zurück nach vorn: Fortschritt und Aufklärung
  • Fortschritt und Genie
  • Innovation oder Traditionsstiftung?
  • Offene Zukunft?
  • Geschichte als Zivilisationsprozess
  • Für eine dritte Reformation: Die Religions- und Toleranzdebatte
  • Vernunftreligion oder religiöse Toleranz?
  • Ein Pluralismus der Bekenntnisse?
  • Materialismus und religiöse Toleranz
  • »Ad maiorem Dei gloriam«: Rassentheorien der Aufklärer
  • Von Sklaven und Affen: Rassentheorien in der Plantagenkolonie
  • Rassentheorien und vormoderne Weltbilder
  • Aufklärerische Scholastik
  • Die Befreiung der Weißen: Der Abolitionismus
  • Menschen- oder Bürgerrechte?
  • Die göttliche Strafe abwenden
  • Frankreich ist keine Despotie: Sklavereikritik ohne Abolitionismus
  • Natur, Moral und Nutzen: Die Geburt des aufklärerischen Abolitionismus
  • Sklaven für sklavenlose Kolonien: Abolitionismus und imperiale Bestrebungen
  • Die patriotische Geschichte beider Indien: Auf der Suche nach neuen Kolonien
  • Der philosophe und die glücklichen Tiere
  • Schwarze Legende, weiße Legenden
  • Patrioten in Übersee
  • Von Ministern und philosophes: Die Erziehung zur patriotischen Tugend
  • Antikoloniale Passagen?
  • Und (nebenbei) schuf der Mann das Weib: Frauenbilder
  • Naturalisierung und klassischer Republikanismus
  • Gab es eine »querelle des femmes«?
  • Bürger zweiter Klasse
  • Epilog: Die Cacouacs am Versailler Hof oder Was war Aufklärung?
  • Anmerkungen
  • Quellen- und Literaturverzeichnis
  • Quellen
  • Forschungsliteratur

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