Schuld und Verantwortung

Ein Gespräch über Macht und Missbrauch in der Kirche

Doris Wagner und Kardinal Christoph Schönborn

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Doris Wagner, Kardinal Christoph Schönborn, Schuld und Verantwortung (2019), Verlag Herder, Freiburg, ISBN: 9783451818936

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Mit "Spiritueller Missbrauch" hat Doris Wagner das meistdiskutierteste religiöse Sachbuch des Jahres geschrieben. Aus eigener Erfahrung, vor allem aber gestützt auf präzise Analyse und zahlreiche Fallbeispiele hat sie gezeigt, was im "System Kirche" über Jahrhunderte bis heute falsch lief. Darüber diskutierte sie mit dem Wiener Kardinal Christoph Schönborn in einem Studio des Bayerischen Rundfunks in München. Das Gespräch wurde in Teilen in einer TV-Dokumentation für das BR-Fernsehen veröffentlicht und sorgte für Schlagzeilen und Aufsehen. In diesem Buch diskutieren Wagner und Schönborn weiter über Macht und Missbrauch und die Verantwortung der Kirche. Beide teilen persönliche Erfahrungen und Erlebnisse, sprechen offen und deutlich. Eine Diskussion auf Augenhöhe, die die Konfrontation nicht scheut, bei der es aber beiden Autoren um die zentralen Themen im Zusammenhang mit der Missbrauchskrise geht. Ein Meilenstein und unverzichtbare Grundlage für eine ehrliche Bestandsaufnahme und eine radikale Wende in der Kirche.

Beschreibung

Doris Reisinger (geb. Wagner), geb. 1983, ist studierte Theologin und Philosophin. Nach dem Abitur gehörte sie acht Jahre lang der "Geistlichen Familie Das Werk" an. In dieser Zeit erlitt sie verschiedene Formen geistlichen Missbrauchs. Ihre Erfahrungen hat sie in dem vielbeachteten Buch "Nicht mehr ich. Die wahre Geschichte einer jungen Ordensfrau" festgehalten. Seit 2017 wirbt sie in zahlreichen Vorträgen zum Thema vor Verantwortlichen und Seelsorgern um ein neues Bewusstsein für das Phänomen geistlichen Missbrauchs in der Kirche.

Im Dokumentarfilm #Female Pleasure, der 2018 in die Kinos kam, war Doris Wagner die christliche Protagonistin. Der Film zeigt fünf Frauen aus verschiedenen kulturellen und religiösen Kontexten, die sich gegen Unterdrückung und für eine selbstbestimmte Weiblichkeit einsetzen.  

Christoph Kardinal Schönborn, geb. 1945, ist Mitglied des Dominikanerordens und seit 1995 Erzbischof von Wien. Er war Sekretär der Redaktions-Kommission für den Katechismus der Katholischen Kirche und ist Mitglied der Kongregationen für die Glaubenslehre, für die Orientalischen Kirchen und für das Katholische Bildungswesen. Seit 1998 ist er Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz. Schönborn nahm an den Bischofssynoden 2014 & 2015 teil. 2015 war er Moderator der deutschen Sprachgruppe

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Vorwort
  • »Schaut doch hin, seid doch ehrlich!«
  • Kirche als Heimat
  • Intellektuell und frei im Dominikanerorden
  • Späte Erkenntnis: Was mich zerstört, kommt nicht von Gott
  • Wie bewahrt man den Glauben und was sind die Grenzen?
  • Wurzeln des Missbrauchs in der Kirche
  • Auf das sechste Gebot fixiert
  • Sakrosankte Meister, ausgenutzte Bedürftigkeit
  • Putzen und Schweigen: Warum missbrauchte Schwestern oft keine Lobby haben
  • Klerikale Herren, dienende Mägde – oder die Frage nach dem Frauenpriestertum
  • Verständnis für die Täter – kein Verständnis für die Opfer
  • »Ich bin Hirte und ich bin Richter«
  • Macht, Missbrauch und Verantwortung: Was sich ändern muss
  • »Ich glaube Ihnen, ja«
  • Vergebung und Verantwortung
  • Was sind lebbare moralische Kriterien?
  • Kirchliche Logik zwischen Autorität und Selbstbestimmung
  • Kreuzesnachfolge oder Selbstbestimmung: ein Gegensatz?
  • Hoffnung auf Veränderung?
  • Editorischer Hinweis
  • Autoren-Biografien

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