Beistand in Kindsnöten

Hebammen und weibliche Kultur auf dem Land (1550–1910)

Eva Labouvie

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Eva Labouvie, Beistand in Kindsnöten (2020), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593431406

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Beschreibung / Abstract

Spannend und facettenreich beschreibt die Autorin den mentalen Wandel und die sich verändernde Praxis weiblicher Geburtshilfe im kulturhistorischen Vergleich vom 16. bis zum beginnenden 20. Jahrhundert. Im Unterschied zu bisherigen Untersuchungen zur Berufs- und Institutionsgeschichte der Geburtshilfe in den Städten, Hebammenlehranstalten und Gebärhäusern wird hier erstmals der Praxis von Landhebammen in der dörflichen Lebenswelt aus der Sicht von Frauen nachgespürt. Lebensgeschichten von Dorfhebammen, Zeugnisse ihres Wirkens, Konflikte um das Hebammenwahlrecht und die Medikalisierung des Gebärens eröffnen dabei eine historisch-anthropologische Spurensuche nach bis heute wirksamen Veränderungen in der weiblichen Geburtshilfe und Kultur, die gleichermaßen politisch-rechtliche Partizipation, medizinischen Diskurs und sozialen Wandel einbezieht.

Unveränderter Nachdruck

Beschreibung

Eva-Maria Labouvie ist eine deutsche Historikerin. Von 2002 bis 2011 war sie Leiterin und Koordinatorin des Arbeitskreises für Historische Frauen- und Geschlechterforschung e.V. in den Neuen Bundesländern, von 2011 bis 2014 Vorsitzende des bundesweiten Arbeitskreises historische Frauen- und Geschlechterforschung (AKHFG). 2016 wurde sie vom Landesfrauenrat Sachsen-Anhalt zur Botschafterin für Gleichstellung ernannt.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Titelseite
  • Impressum
  • Inhaltsverzeichnis
  • Einleitung
  • Spurenlese: Anmerkungen zur Forschung
  • Kapitel I: Geburtshelferinnen auf dem Land
  • 1. Die, »welche den Namen der Hebamme führen«
  • 2. Alltag und Amt
  • Kapitel II: Dorffrauen und Hebammenamt
  • 1. Die Wahl der ländlichen Hebamme: Ein traditionelles Frauenrecht
  • 2. Strategien des weiblichen Eigensinns
  • 3. Eine Umkehrung der Verhältnisse? Zur Diskussion um Öffentlichkeit und »Privatheit«
  • Kapitel III: »Vertrauen« contra Schulung: Wandlungsprozesse seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert
  • 1. Obrigkeitliche und medizinische Zugriffe auf die Selbstverwaltung des Geburtsereignisses
  • 2. Weibliche Geburtshilfe im Umbruch: Geschulte versus ungeschulte Landhebammen
  • 3. Verschulung und Institutionalisierung an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert
  • Kapitel IV: Verwaltete Geburt, oder: Gebären im Dienst von Medikalisierung, Wissenschaft und Verberuflichung
  • 1. Kurzfristige Wege zur >Professionalisierung<
  • 2. Langfristige Wege in die Moderne
  • Kapitel V: Ausblicke ins 19. und beginnende 20. Jahrhundert
  • 1. Ermächtigungen und Entmachtungen
  • 2. Geburtshilfliche Praxis: Alltag, Arbeit, Auskommen
  • Anmerkungen
  • Abkürzungen
  • Quellen
  • Literatur
  • Bildnachweis

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