Zur Subjektivierung der HIV-Infektion

Mütter mit HIV zwischen gesellschaftlicher Zuschreibung und biografischem Eigensinn

Nina Jann

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Nina Jann, Zur Subjektivierung der HIV-Infektion (2020), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISBN: 9783779956969

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Beschreibung / Abstract

Zu Beginn der 1980er Jahre setzte sich in Rekordgeschwindigkeit die Annahme durch, die Ansteckung mit dem HI-Virus betreffe insbesondere homosexuelle Männer. Eine zentrale Nebenwirkung dieser nach wie vor dominanten Deutung im Diskurs um HIV und Aids besteht darin, dass Familiensysteme mit HIV sowohl in gesellschaftlichen Debatten als auch im Rahmen wissenschaftlicher Auseinandersetzungen kaum Beachtung finden. Um diese Forschungslücke zu schließen nimmt die Autorin die HIV-Infektion als Familienthema in den Blick. Im Rahmen einer empirischen Studie untersucht sie wie sich die diskursive Verhandlung einer Ansteckung mit dem Immunschwächevirus auf das subjektive Erleben von Müttern mit HIV auswirkt.

Beschreibung

Dr. Nina Jann ist akademische Mitarbeiterin in der Abteilung Sozialpädagogik der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Kinder- und Jugendhilfeforschung, Diskurs- und Subjektforschung.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Danksagung
  • 1 Einleitung
  • 2 HIV und Aids – eine Erkrankung und ihre gesellschaftlichen Dimensionen
  • 2.1 HIV und Aids – Eine Krankheit wird ‚entdeckt†˜
  • 2.2 Das neue Aids
  • 2.3 Das neue Aids?
  • 3 Zum Verhältnis von Diskurs und Subjekt
  • 3.1 Definitorische Annäherungen an den Diskursbegriff
  • 3.2 Das Subjekt im Diskurs
  • 3.3 Anerkennung als Vermittlungsinstanz zwischen Diskurs und Subjekt
  • 4 Das Subjekt der HIV-Infektionim wissenschaftlichen Fokus
  • 4.1 Schlussfolgerungen aus den theoretischen Analysen
  • 4.2 Das Subjekt der HIV-Infektion? Die empirische Fragestel-lung der Arbeit
  • 4.3 Zum Stand der empirischen Erkenntnisse
  • 5 Das methodische Vorgehen der Arbeit I
  • 5.1 Die diskursanalytische Forschungsperspektive
  • 5.2 Grundlagen der Wissenssoziologischen Diskursanalyse
  • 5.3 Das diskursanalytische Vorgehen der vorliegenden Arbeit
  • 6 Die Diskursivierung von HIV und Aidsim SPIEGEL von 1996-2013
  • 6.1 Spezifische Merkmale der Berichterstattung des SPIEGELs
  • 6.2 Auswertung der Analysekategorien
  • 6.3 Die Konstruktion der HIV-Infektion als soziales Problem
  • 6.4 Das neue Aids?
  • 7 Das methodische Vorgehen der Arbeit II
  • 7.1 Das offene Leitfadeninterview
  • 7.2 Die Entwicklung des Leitfadens
  • 7.3 Die Befragungspersonen
  • 7.4 Die Materialerhebung
  • 7.5 Die Auswertung des Interviewmaterials
  • 8 Die subjektiven Deutungen von Frauen mit HIV
  • 8.1 Alexandra
  • 8.2 Christiane
  • 8.3 Katja
  • 8.4 Mütter mit HIV zwischen Normalität und Ausnahmezustand
  • 8.5 Zwischenresümee
  • 9 Mütter mit HIV als Subjekteder HIV-Infektion
  • 9.1 Die besondere Wirkmacht des Diskurses um HIV und Aids
  • 9.2 Anerkennung als Schlüsselmoment der theoretischenund empirischen Analysen
  • 10 Mütter mit HIV im Spannungsfeld von Zuschreibung, Reproduktion und Eigensinn
  • 10.1 Zusammenfassung der Ergebnisse
  • 10.2 Die Bedeutung der Berücksichtigung des diskursiven Rahmens subjektiver Lebensverhältnissen durch Empirie und Praxis
  • 10.3 Familien mit HIV als blinder Fleck der gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Im-munschwächevirus
  • Literatur
  • Internetquellen
  • Korpus

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