Die Erbsündenlehre in der modernen Freiheitsdebatte

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René Dausner (Hg.), Christoph Böttigheimer (Hg.), Die Erbsündenlehre in der modernen Freiheitsdebatte (2021), Verlag Herder, Freiburg, ISBN: 9783451833168

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Beschreibung / Abstract

Die Begriffe Erbsünde und Freiheit stehen in einem Widerspruch. Im Kontext der Aufklärung hat sich dieses Spannungsverhältnis zusätzlich verschärft. Wird nämlich die Autonomie des Einzelnen betont und eingefordert, erscheint die Behauptung einer Erbschuld, die jenseits des eigenen Verantwortungsbereichs liegt, wenig einsichtig. Was vermag angesichts dieser Problematik das klassische Erbsündenkonstrukt heute noch auszudrücken? Wie kann die Theologie auf die neuzeitliche Freiheitsidee reagieren, ohne den soteriologischen Grundgedanken einer universalen Notwendigkeit menschlicher Erlösung zu negieren? Diesen Fragen geht die Quaestio auf den Grund.

Beschreibung

Christoph Böttigheimer, geb. 1960, in Schwäbisch Gmünd, Theologiestudium in Innsbruck und Tübingen, 1993 Promotion zum Dr. theol. und 1996 Habilitation an der Universität München (LMU), seit 2002 Professor für Fundamentaltheologie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt; zahlreiche Publikationen zu fundamentaltheologischen, ökumenischen und kirchenpolitischen Fragestellungen.
René Dausner, geb. 1975, Studium der katholischen Theologie und Germanistik in Bonn und Jerusalem, 2006 Promotion zum Dr. theol., 2015 Habilitation an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Seit 2018 Professor für Systematische Theologie an der Universität Hildesheim.
Arbeits- und Forschungsschwerpunkte zu fundamentaltheologischen Fragen, zum interdisziplinären Diskurs mit der Philosophie sowie zum jüdisch-christlichen Dialog. 
Gunda Werner, Dr. Theol., geb. 1971, seit April 2018 Univ. Prof. für Dogmatik an der Karl-Franzens Universität Graz und Leiterin des Instituts für Dogmatik; 2015 als erste Frau an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Uni Bochum habilitiert: 2015 und 2017 Lehrstuhlvertretungen in Bonn und Bochum, 2016-2018 Juniorprofessur in Tübingen, 2010 Research Fellow am Pontifical College Josephinum, Columbus (OH), 2018 am Boston College, Boston und der Fordham University New York. Publikationen im Bereich der Fundamentaltheologie, Dogmatik und zu Judith Butler.

Roman A. Siebenrock, geb. 1957, Dr. theol., Professor für Dogmatik und Fundamentaltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck.
Erwin Dirscherl, geb. 1960, Dr. theol., Studium der Katholischen Theologie und Philosophie an der Universität Bonn, 1995-2002 ordentlicher Professor für Dogmatik am Institut für Katholische Theologie der Universität Osnabrück, seit 2002 Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Fakultät für Katholische Theologie der Universität Regensburg

Dorothea Sattler, geb. 1961 in Koblenz, Studium der Theologie und Romanistik in Freiburg und Mainz, 1992 Promotion und 1996 Habilitation in Mainz, 1996-1998 Gastprofessur an der Freien Universität Berlin, 1998-2000 Professorin für Systematische Theologie und Religionspädagogik in Wuppertal, seit 2000 Professorin für Ökumenische Theologie und Dogmatik sowie Direktorin des Ökumenischen Instituts der Katholisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Mitglied in der Ökumene-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, wissenschaftliche Leiterin des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen (zusammen mit Prof. Dr. Volker Leppin).
Prof. Dr. Thomas Schärtl-Trendel, Jahrgang 1969, 2006–2009 Assistant/ Associate Professor of Systematic Theology an der Catholic University in Washington, 2009–2015 Professor für Philosophie an der Katholisch-Theologischen Fakuktät der Universität Augsburg, 2015–2020 Professor für Philosophische Grundfragen der Theologie an der Universität Regensburg, seit 2020 Professor für Fundamentaltheologie an der Universität München.
Karlheinz Ruhstorfer, geb. 1963, Dr. theol., Professor für Dogmatik an der Theologischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, seit 2015 Vorsitzender der Deutschen Sektion der Europäischen Gesellschaft für Katholische Theologie.
Reinhold Esterbauer ist Professor der Philosophie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Graz. Dort leitet er das Forschungsprojekt "Bodytime".
Prof. Dr. Jakub Sirovà¡tka, geb. 1971, studierte Theologie und Philosophie in Eichstätt und Rom. Promotion und Habilitation in Philosophie an der Philosophisch-Pädagogischen Fakultät der KU Eichstätt-Ingolstadt. Seit 2013 lehrt er Philosophie an der Südböhmischen Universität in Budweis und seit 2017 forscht er zugleich am Institut für Philosophie der tschechischen Akademie der Wissenschaften in Prag.
Hans-Joachim Sander, geb. 1959, Dr. theol.

Inhaltsverzeichnis

  • Christoph Böttigheimer/René Dausner (Hg.) Die Erbsündenlehre in der modernen Freiheitsdebatte
  • Impressum
  • Inhalt
  • Vorwort
  • Christoph Böttigheimer / René Dausner Thematische Hinführung
  • Erster Teil: Erbsündenlehre
  • Zweiter Teil: Freiheit
  • Dritter Teil: Erlösungsbedürftigkeit
  • A) Erbsündenlehre
  • Gunda Werner Doch kein Ende der Erbsünde in Sicht?
  • Roman Siebenrock Geneigt oder verfallen
  • Erwin Dirscherl Der universale Heilswille Gottes, der noachidische Bund und die Schuldgeschichte der Menschen
  • Friederike Nüssel Status corruptionis?
  • B) Freiheit
  • Dorothea Sattler Freiheit – von Gott geschenkt und in der Zeit zu leben
  • Thomas Schärtl Transzendentale Verderbtheit
  • Karlheinz Ruhstorfer Selbstursprünglichkeit der Freiheit?
  • Reinhold Esterbauer Sich mühen um das künftig Gute
  • Jakub Sirovà¡tka Der freie Wille und das radikal Böse bei Immanuel Kant
  • Claudia Welz Freiheit und Sünde
  • Hans-Joachim Sander So nicht regiert werden wollen
  • C) Erlösungsbedürftigkeit
  • Konrad Hilpert Strukturelle Sünde
  • René Dausner Stellvertretung und Freiheit
  • Georg Essen Die Last der Freiheit
  • Christoph Böttigheimer Von der Erbsünde zur Ursünde
  • Autorenverzeichnis
  • Personenregister

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