Theologie anthropologisch gedacht

Jürgen Werbick

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Jürgen Werbick, Theologie anthropologisch gedacht (2022), Verlag Herder, Freiburg, ISBN: 9783451831232

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Beschreibung / Abstract

<p>Eine biowissenschaftlich orientierte Anthropologie ist im akademischen wie im politischen Bereich zur unbestrittenen Leitwissenschaft geworden. Theologie versucht, Anschluss zu finden an ihre Fragestellungen und Diskurse. Begibt sie sich da nicht auf ein fremdes Terrain, und verliert sie ihr ureigenes Thema nicht aus dem Blick? Oder entdeckt sie es neu, wenn sie beherzigt, dass sie ihr zentrales Anliegen mit der Anthropologie teilt: Menschen daran zu erinnern, was es für sie bedeuten kann, zu einem Leben in Fülle unterwegs zu sein? Dieses Anliegen zu teilen bedeutet für die Theologie, eigene Antworten und Lehrbildungen von anthropologischen Fragestellungen befragen, mitunter verändern zu lassen. Es kann aber auch bedeuten, Glaubens-Überlieferungen und theologische Perspektiven kritisch in anthropologische Diskurse einzubringen und so zu entdecken, welche anthropologische Relevanz sie da gewinnen. Das vorliegende Buch folgt dieser Intuition. Es will den Anthropologien Mitsprache geben in dem, was die Theologie zu sagen hat. Und es will mitsprechen, auch widersprechen, wenn man anthropologisch darüber redet, was das menschliche Leben menschlich sein lässt.</p>

Beschreibung

Jürgen Werbick, Dr. theol., geb. 1946, ist emeritierter Professor für Fundamentaltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster; zahlreiche Veröffentlichungen bei Herder.

Inhaltsverzeichnis

  • Theologie anthropologisch gedacht
  • Impressum
  • Inhalt
  • Einleitung
  • 1. Der ganze Mensch
  • 1.1 Keine anderen Götter!
  • 1.2 Identität, Identitäre
  • 1.3 Ganzheitlich
  • 1.4 Was ist der Mensch? Nichts als?
  • 1.5 Unendlich mehr als?
  • 2. Körper und Geist
  • 2.1 Der Mensch: das hoch entwickelte Säugetier?
  • 2.2 Gehirn und Geist
  • 2.3 Strenger Funktionalismus
  • 2.4 Erfahrungen?
  • 2.5 Supervenienz oder Emergenz?
  • 2.6 Ein anderer Naturalismus?
  • 2.7 Subjektivität?
  • 2.8 Leibhaftigkeit
  • 3. Freiheit und Bindung
  • 3.1 Lebensziel Unabhängigkeit
  • 3.2 Selbstbestimmung?
  • 3.3 Frei und/oder determiniert?
  • 3.4 Libertarismus oder Kompatibilismus?
  • 3.5 Zur Reformulierung des Leib-Seele-Problems
  • 3.6 Der eigene und der gute Wille
  • 3.7 Freiheit wovon – wodurch – wofür?
  • 3.8 Theologisches Zwischenspiel
  • 3.9 In Freiheit glauben?
  • 3.10 Etwas anfangen können
  • 4. Selbstbewusstsein – Selbstgefühl – Identität
  • 4.1 Funktionieren oder Intendieren?
  • 4.2 Selbstwahrnehmung, sich fühlen
  • 4.3 Selbstbewusste Subjektivität
  • 4.4 Das Resonanzwesen Mensch
  • 4.5 Gewährte und/oder verdiente Anerkennung?
  • 4.6 Unbedingte Anerkennung? Theologisches Zwischenspiel
  • 4.7 Self-Performance, Selbst-Bespiegelung?
  • 4.8 Selbstverwirklichung, Identität
  • 4.9 Selbst-Legitimation? Selbst-Transzendenz?
  • 5. Lieben: Worüber Größeres nicht erlebt werden kann
  • 5.1 Selbstgenuss oder Selbsthingabe?
  • 5.2 Was in der Liebe geschieht
  • 5.3 Liebes-Lust als Lebens-Gewinn
  • 5.4 Liebes-Kultur?
  • 5.5 Verbotene Liebe, geächtete Liebes-Lust
  • 5.6 Sexuelle Identitäten: unverfügbar oder gestaltungsoffen? Sex und Gender
  • 5.7 Die Bibel als Norm?
  • 6. Wirklichkeits-offen, Wahrheits-bezogen
  • 6.1 Was ist wirklich?
  • 6.2 Perspektivismus, Relativismus?
  • 6.3 Neuer Realismus?
  • 6.4 Wahrheitsfähig
  • 6.5 Die Herausforderung durch das Wirkliche
  • 6.6 Das leibhaft-fühlende Eingebundensein ins Wirkliche
  • 6.7 Gott und die Wirklichkeit
  • 6.8 Gottes Wirklich-Werden in und unter den Menschen
  • 7. Leibhaft: geburtlich und sterblich
  • 7.1 Endlich leben, in Gemeinschaft leben
  • 7.2 Sein zum Tode
  • 7.3 Am Ende der Tod? Theologisch-kritisches Zwischenspiel 1
  • 7.4 Die Fülle des Lebens im Hier und Jetzt. Theologisch-kritisches Zwischenspiel 2
  • 7.5 Sein zum Tode – Sein zum Leben?
  • 7.6 Endlich frei
  • 7.7 Macht. Welche Macht?
  • 7.8 Unterwegs zu einer anderen Gerechtigkeit
  • 7.9 Das Erbe der Apokalyptik
  • 7.10 Menschen-Würde
  • 8. Das Mysterium des Bösen – und seiner Überwindung
  • 8.1 Selbstbejahung?
  • 8.2 Warum nicht alles »sehr gut« ist?
  • 8.3 Verfehlungen und die Macht der Sünde
  • 8.4 Erbsünde und persönliche Sünden?
  • 8.5 Auf dem Weg zur Säkularisierung der Sünde
  • 8.6 Sünde nicht-moralisch?
  • 8.7 Der theologisch-anthropologische Überschuss des Sünden-Diskurses
  • 8.8 Erlösung?
  • 9. Sprache und Kommunikation
  • 9.1 Was leistet die Sprache?
  • 9.2 Reproduktiver und kreativ-hervorbringender Sprachgebrauch
  • 9.3 Religiöser Sprachgebrauch
  • 9.4 Die soziale Realität der religiösen Kommunikation
  • 9.5 Gottes Wort in menschlicher Zeugnis-Rede
  • 9.6 Das vielstimmige Geschehen des Gotteswortes
  • 9.7 Evangelium
  • 9.8 Religiöse Sprache im Spannungsfeld von Bestimmtheit und Unbestimmtheit
  • 9.9 Negative Theo-Logie?
  • 10. Leben in Fülle
  • 10.1 Projekte und Tugenden
  • 10.2 Und das Glück?
  • 10.3 Lust? Erfüllung? Seligkeit?
  • 10.4 Glaube, Liebe, Hoffnung
  • 10.5 Die Dynamik des Urvertrauens
  • 10.6 Aus dem Wirken des Gottesgeistes
  • Literaturverzeichnis
  • Personenregister

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