»Ich mache mir einfach mehr Gedanken über die Gesellschaft als über mich«

Leben, Lernen und Arbeiten zwischen inklusiven Ansprüchen und exklusiven Traditionen

Andreas Hinz, Ines Boban und Patricia Netti

Diese Publikation zitieren

Andreas Hinz, Ines Boban, Patricia Netti, »Ich mache mir einfach mehr Gedanken über die Gesellschaft als über mich« (2022), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISBN: 9783779967910

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Beschreibung / Abstract

Die Widersprüchlichkeit der gesellschaftlichen Situation zwischen hierarchischen Herrschaftstraditionen und egalitären Inklusionsansprüchen zeigt sich auch in Biografien von Personen. Patricia Netti zeigt dies in ihren Texten auf und Ines Boban und Andreas Hinz ordnen es ein: Einerseits machen sie deutlich, wie etwa das Narrativ des gegliederten Schulwesens als Teil eines segregierenden Herrschaftssystems das gemeinsame Leben und Lernen erschwert, andererseits dokumentieren sie, wie Akteur*innen ihre jeweiligen Handlungsspielräume für gleichwürdige Situationen nutzen, so dass mehr Inklusivität möglich wird.

Beschreibung

Patricia Netti, geb. 1987 in Leutkirch, 1996-2005 Integrationsklasse an einer Grund- und einer Hauptschule in Leutkirch, 2008-2010 Ausbildung als Kunstassistentin, seit 2014 Technische Mitarbeiterin an der Gemeinschaftsschule Leutkirch, Grafische Moderation bei Zukunftfesten.
Ines Boban, 2003-2017 Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Allgemeinen Rehabilitations- und Integrationspädagogik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, davor elf Jahre lang Lehrerin in Integrationsklassen einer Gesamtschule, zeitweise Mitglied der Wissenschaftlichen Begleitung von Integrationsklassen im Sekundarbereich in Hamburg.
Andreas Hinz war 1999 bis 2020 Professor für Allgemeine Rehabilitations- und Integrationspädagogik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, davor 16 Jahre lang Mitglied wissenschaftlicher Begleitungen von integrativen Grundschulversuchen an der Universität Hamburg. Die Zuständigkeit in Halle bezog sich vor allem auf Fragen der Inklusion, sowohl im Rahmen der Spezialisierung für Rehabilitationspädagog*innen als auch als Basisqualifikation für alle Lehramtsstudiengänge.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Teil 1 Einleitung
  • 1 Über dieses Buch
  • 2 Wie es zu dem Buch kam
  • 3 Wie das Buch entstand
  • 4 Dank an Beteiligte
  • 5 Was noch wichtig ist
  • Teil 2 Geschichten
  • 1 „Es ist so toll, als Frau im Jahre 2020 zu Leben!“ – Familie und Kita
  • 2 „Es Lohnt sich zu Kämpfen. Auch wenn es oft nicht so einfach war.“ – Grundschulzeit
  • 3 „Hier große Klasse, drüben kleine Klasse“ – Sonderschullehrer*innen
  • 4 „Ich fühlte mich in meiner Schulzeit in der Hauptschule Sehr wohl.“ – Lernen in der Sekundarstufe I
  • 5 „Super, dass ich in so vielen Bereichen ein Praktikummachen durfte“ – Schnupperpraktika während der Schulzeit
  • 6 „Sehr sehr erfolgreich“ – eigene Zukunftsfeste
  • 7 „Grafische Übersetzung habe ich gemacht“ – Grafische Moderation bei Zukunftsfesten
  • 8 „Die Kunstschule war ein Inklusiver Lernort“ – Praktikum und Ausbildung
  • 9 „Wir hatten die Aufgabe zu sagen, was wir beobachtet haben“ – Unterwegs sein
  • 10 „Anerkennung meiner Besonderen Leistungen“ – Das Goldene Chromosom
  • 11 „Schön, so in die weite Welt zu kommen“ – Vorträge im Team und allein
  • 12 „Ich kaufe mir die Leute ein, die vom Landratsamt aus bezahlt werden“ – Assistenz und Persönliches Budget
  • 13 „Treffen waren sehr entspannt, immer schön“ – Moderationskurs in Halle und Berlin
  • 14 „Durch meine Assistentin bekam ich Sicherheit und viel können“ – Praktikum in der Schule
  • 15 „Es ist sehr toll, gute Menschen um sich herum zu haben“ – Kontakte, ehrenamtliche Aktivitäten, Freizeitgestaltung
  • 16 „Das macht mir so richtig Spaß“ – Ferienwoche in der Evangelischen Akademie
  • 17 „So Wunderbar waren unsere Begegnungen mit einander.“ – Reisen nach Kroatien
  • 18 „Immer wenn ich male bin ich frei“ – Kunstschaffen
  • 19 „Ja, ich bin bei meiner Kopierarbeit Perfekt.“ – Technische Mitarbeiterin in der Schule
  • 20 „Da bin ich fast komplett eingestummt!“ – Stottern, Selbstgespräche und das Schulamt
  • 21 „Ich mache mir einfach mehr Gedanken über die Gesellschaft als über mich.“ – Perspektive 2030
  • Epilog
  • Teil 3 Rahmung
  • Kommentierung und Einordnung
  • 1 Individuelles und Allgemeines
  • 2 Orientierung durch Riane EISLERs Theorie der Partnerschaftlichkeit
  • 3 Logik von Dominanz und Partnerismus in Institutionen – z. B. in der Schule
  • 4 Dominanz und Partnerschaft in ihrer Bedeutung für Patricias Weg
  • 5 Partnerschaft und Dominanz bei Planungsformaten und im Feld der Arbeit
  • 6 Die kritische Rückfrage nach der ‚Behinderung†˜
  • 7 Unterstützende und behindernde Faktoren für ein ‚gutes, inklusives Leben†˜
  • 8 Fazit – expansiv und partnerschaftlich vs. defensiv und dominatorisch
  • Literatur
  • Chronologien der Auseinandersetzungen vor Schulbeginn und beim Übergang von der Haupt- zur Berufsschule auf der Basis vorhandener Dokumente
  • Abbildungsverzeichnis

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