Lachen und Weinen

Die Expressivität menschlicher Innerlichkeit – eine Kulturgeschichte

Karl Matthäus Woschitz

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Karl Matthäus Woschitz, Lachen und Weinen (2022), Verlag Herder, Freiburg, ISBN: 9783451832512

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Beschreibung / Abstract

<p>Das Wesen des Menschen in all seinen uferlosen Zusammenhängen sagt sich in vielerlei Weisen aus. Dabei gehören Lachen und Weinen zur Vieldeutigkeit des Menschen schlechthin – ihre Geschichte ist die übernationale Geschichte der Menschen, die gelacht und geweint haben, die lachen und weinen und die lachen und weinen werden. In beeindruckender Weise geht der Autor den unterschiedlichen literarischen Spiegelungen dieser zentralen Ausdrucks-Bewegungen von der Antike bis zur Gegenwart nach. Er legt eine Kulturgeschichte der Expressivität menschlicher Innerlichkeit vor, die jeweils die Frage bei sich trägt, was es bedeutet, ein Mensch zu sein.</p>

Beschreibung

Karl Matthäus Woschitz, geb. 1937, Dr. theol., Professor em. für Religionswissenschaft und Biblische Theologie an der Universität Graz.

Inhaltsverzeichnis

  • Lachen und Weinen
  • Impressum
  • Inhaltsverzeichnis
  • Inhalt und Horizont: Quasi una fantasia – Verhallendes Echo in Dur und Moll
  • I. Kapitel · Im Spiegel des gelebten Lebens: Entzifferungen I
  • I. Der Mensch als »reinentsprungenes« Rätsel und Metapher für das Ganze
  • II. Der Mensch als irreduktibles Aenigma – Variationen zu einem umfassenden, unbegrenzten und unermesslichen Thema
  • III. Das Spiegelinventar des Menschseins im Plural der Aspekte – Philosophische und Literarische Aufschlüsselungen und Typologisierungen
  • II. Kapitel · Entzifferungen II: Gespiegeltes und bespiegeltes Leben in Ernst und Heiterkeit
  • I. Das Spiel als existentielles Grundphänomen und als spekulative Weltmetapher
  • II. Menschliches Unstet-Sein und das existentielle Motiv der Wanderschaft (homo viator)
  • III. Kapitel · Das Nichtige und das Negative als Frage und Rätsel
  • I. Der leidende Mensch (homo patiens) und der Tränengrund (Träger und Urheber)
  • II. Der opfernde und der tötende Mensch (homo opifex; homo necans)
  • IV. Kapitel · Gefühltes, erfühltes und schwindendes Leben (Konfigurationen)
  • I. Der lachende und der weinende Mensch (homo ridens – homo plorans)
  • II. Der im Menschen »weinende Tod« (R. M. Rilke)
  • III. Die Innenlandschaft der verhohlenen Tränen. Die Marschallin in »Der Rosenkavalier« (Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauß)
  • IV. Das durch Tränen lachende menschliche Antlitz (Gustav Mahler, 4. Symphonie)
  • V. Existentialität und Trauer
  • V. Kapitel · Mimesis als szenische Darstellung der Handelnden und ihrer Handlungen
  • I. Gespiegeltes und bespiegeltes Leben als kreative Poiesis
  • II. Der Tränenquell als Herz der Wirklichkeit
  • III. Der Mensch und die Tummelplätze des Lachens
  • IV. Individuation und »kastalische« Heiterkeit (H. Hesse)
  • VI. Kapitel · Urformen des Lebens – Der Mytho-Logos und seine Expressivität: Tränen aus der »Brunnentiefe der Zeiten« (Ägypten, Mesopotamien, Griechenland)
  • I. Totengericht und Rechtfertigung des Menschen im alten Ägypten
  • II. Das Gilgamesch-Epos und das Todesthema
  • III. Rhapsodischer Gesang und die Homerische epopoiesis
  • VII. Kapitel · Hellas und der tragische Triumph der attischen Bühne Tiefbeschattetes tragisches Dasein (Leid und Tränen im Horizont des Tragischen)
  • Das archaische Chorspiel auf der attischen Bühne: Chorlyrik und Dramatik
  • Pathos und »Artisten-Metaphysik« (F. Nietzsche)
  • Homo exul tragicus
  • Tragische Imagination und Schuld
  • Das tragische Pathos und das Leiden
  • Sakrales Anschauen des »ludus sacer«, des »heiligen Spiels«
  • Der »Fall« und »tränenreiches Mitleid« (éleos polydakrys)
  • Apollinisch-Dionysisch (F. Nietzsche)
  • Beweinte Hybris durch »heiß tropfende Tränen« (diamydaklà¨ous dakrysin: V. 539)
  • Die »tränenbetaute« (V. 113) Flucht der »Schutzflehenden« (Hiketides): Exil und Asylsuche
  • Aischylos: Leid und Lehre (pà¡thei mà¡thos, Agam. 177)
  • VIII. Kapitel · Sophokles und Euripides: Tragödien der Menschen in Extremsituationen
  • Sophokles und seine um Einzelcharaktere gebauten Tragödien
  • Euripides: »Der Seele Ackererde ist der Schmerz« – »Tolma d†™erosa«! »Sei mutig in der Liebe«!
  • Die Bakchen: Der dionysische Rauschzustand des Lebens
  • IX. Kapitel · Die Attische Komödie und die Tummelplätze des Lachens
  • Teil 1 · Vita Comica
  • Ästhetische Figurationen: Komplexität der Ausdrucksweisen von Humor, Witz, Komik, Ironie, Farce, Parodie. Von Launischem, Lächerlichem, Närrischem
  • Teil 2 · Imaginationen und Exaltation des Komischen: Die attische Komödie
  • Aristophanes, das Genie subversiven Lachens
  • Teil 3 · Komisches, Burleskes, Närrisches
  • Petronius, »Satyricon«
  • Lermontow, »Ein Held unserer Zeit«
  • Das Leben als satirische Groteske (Gogol): Das belächelte und betrogene Glück
  • Groteske Mimik des Lachens und Mimik der Melancholie in Gogols »Der Mantel« und »Die Nase«
  • Franz Kafkas groteske Parabel »Die Verwandlung«
  • Der Typus des fragwürdigen, »überflüssigen« und belächelten Menschen
  • Die Komödie der betrogenen Betrüger und die Komik des Lebens: Die »Revisor«-Tragikomödie
  • Ljesskow und seine »Kunstlegenden«
  • Cervantes, »Don Quijote«: der komische noble caballero und die Freiheit des großen hintergründigen Humors
  • Nachklang und Metamorphosen eines Vexierbildes
  • F. Dostojewskijs Roman »Der Idiot«: Der »lächerliche« Mensch als Narren-Hieroglyphe
  • Das heilige Narr-sein
  • Teil 4 · Die Narrenliteratur. Lachendes Reflektieren
  • Sebastian Brants »Narrenschiff« als allegorische Lektion
  • Thomas Murners »Narrenbeschwörung«
  • »Lob der Torheit«: eine satirische Darstellung der menschlichen Schwächen von Erasmus von Rotterdam
  • Hans Sachs, der lachende Weise
  • »Der Pantagurelismus« des Francois Rabelais
  • X. Kapitel · Das Lachen und das Lächerliche (Poetologische Aspekte und Variationen)
  • Das Komische und das Humoristische
  • Lachende Weisheit: Wertskala und Sentenzen
  • Das augenzwinkernde Lächeln
  • Der Gott des Lachens (Deus Risus) und die Konfigurationen des Romans »Der goldene Esel« des Lucius Apuleius
  • Die Komik des Traurigen (Illustrationen)
  • Der Feste feiernde Mensch (homo festivus)
  • XI. Kapitel · Lachen und Weinen in der Lebenswelt der Gnosis
  • Rettende Selbsterkenntnis des Menschen aus einem tragischen Geschick
  • Metamorphosen des Gnostischen
  • XII Kapitel · Philosophicum imaginativum zum Lachen und Weinen
  • Sören Kierkegaard und die lachende Demütigung des Unernstes (Bestimmtheit und Entscheidung)
  • Friedrich Nietzsches dionysisches Zarathustra-Lachen
  • Arthur Schopenhauer und das Lächerliche
  • Philosophie des Lachens bei Henri Bergson (»Le rire«)
  • Helmut Plessner: Lachen und Weinen als Ausdrucksformen der conditio humana
  • Hans Blumenberg: das Lachen der »thrakischen Magd« und die Philosophie
  • XIII. Kapitel · Lachen und Weinen im Biblischen Horizont des Ersten Testaments
  • I. Sinnkonstitution und Narrativität
  • II. Selektiv-Exemplarisches: Das Lachen der Stamm-Mutter Sarah
  • III. Melancholie und Klage in der Weisheitsliteratur
  • IV. Trauer und Tränenklage in der hebräischen Psalmodie
  • V. Ponderationen menschlicher Klagenot in der Dichtung (Kazantzakis, Gryphius, Celan)
  • XIV. Kapitel · Expressivität und Verstörtheit im Neuen Testament
  • I. Exposition
  • II. »Erlösende Tränen« nach dem Schreiben an die »Hebräer« (5,7)
  • III. Erzählter Glaube (euangelion)[srtn]Vom narrativen »Hör«-Begriff zum verschriftlichten »Seh«-Begriff (Text)
  • IV. Die Geheime Offenbarung des Johannes und das Ziel aller Dinge
  • XV. Kapitel · Poetica-Literarica: Gespiegeltes und »verewigtes« Lachen und Weinen
  • Melancholie und Glanz der Hieroglyphe »Mensch« – Verhülltes und Enthülltes (Eine Horizontskizze)
  • Anima Vergiliana und das »lachende Kind« in Vergils vierter Ekloge
  • »Rettendes Lächeln«
  • Die »Tränen« des »labor improbus« (Vergils Georgica)
  • »Amor fati« – die Liebe zum-Schicksal (Vergil und Paulus)
  • Tränen um den Verlust des Schönen (Fr. Schillers »Nänie«)
  • Kundrys Lachen und Weinen in Richard Wagners »Parsifal«
  • »Melancholie der Erfüllung«: Man ist groß durch die Liebe, aber größer noch durch die Tränen
  • Die raffende Zeit: Leichtigkeit und Melancholie (Die Marschalin im »Rosenkavalier«) von Richard Strauß
  • »Lache Bajazzo« (Ridi, pagliaccio): Tränenbeschwertes Lachen der ungeschminkten und blutigen Wahrheit
  • »Lächelnd schalkhafte Wehmut« in der »leichten« Muse (J. Strauß; F. Lehar)
  • Subversiver Humor und närrisch ulkiges Lachen (Till Eulenspiegel)
  • Gesuchte Selbstrealisation: Beweinter Verlust und fröhlicher Gewinn des menschlichen »Selbst« (H. Ibsen, E. Grieg)
  • Franz Kafkas schrecktraumhafte Zwielicht-Welt: »Ein Landarzt« (1919) und der Schrei der aufgerissenen Wunde
  • »Grodek« (Georg Trakl): Die wilde Klage »zerbrochener Münder«
  • Holocaust-Literatur: Tränen der untröstlichen und trostlosen Klage (Unfassbares und unsagbares Leid) (Paul Celan; Nelly Sachs)
  • Lachen und Weinen im Umschluss des Spielerischen und Kontemplativen
  • Imago pietatis: Tränen der religiösen Compassio
  • Kontemplatives Weinen in den »Exercitia spiritualia« des Ignatius von Loyola und die Bitte um die »Gabe der Tränen«
  • Religiöse Expressivität des Lachens: Das Osterlachen (risus paschalis) des Mittelalters über den lächerlich gemachten und besiegten Tod
  • Exteriorisierung verdeckter Sehnsüchte: Das mittelalterliche Narrenfest
  • Das »Eselsfest« und die lachende Entthronung (das Fest »deposuit«)
  • Zur rätselhaften Melancholie des Lächelns (Mona Lisa)
  • Postskriptum: finis – initium. Ende und Anfang

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