Frei zu vergeben

Moraltheologische Überlegungen zu Schuld und Versöhnung

Michael Rosenberger

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Michael Rosenberger, Frei zu vergeben (2019), Aschendorff Verlag, Münster, ISBN: 9783402246146

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Beschreibung / Abstract

Die Möglichkeiten, gravierende Schuld auf sich zu laden, sind mit Hilfe moderner Technik und Wissenschaft ins Unermessliche gestiegen. Und wenn solche schwere Schuld begangen wird, ist sie in einer globalen Mediengesellschaft viel schneller und deutlicher sichtbar als je zuvor. Mehr als vorangehende Epochen sucht die Moderne daher nach glaubwürdigen Personen und Instanzen, die ihr bei der Bewältigung schwerer Schuld helfen, Opfern Anerkennung und neuen Lebensmut geben, TäterInnen Schmerz über die eigenen Taten vermitteln und zwischen ihnen, den Opfern und der Gesellschaft Versöhnung stiften.
Doch im Gegensatz zur Vormoderne ist die Kirche mit ihren RepräsentantInnen nur noch selten in der Lage, jenen Dienst an der Versöhnung zu leisten, den ihr Gründer Jesus von Nazaret als Kern seines Wirkens betrachtete. Mehr als die meisten anderen Angebote der Seelsorge ist der kirchliche Versöhnungsdienst über die Jahrhunderte heruntergewirtschaftet worden. Hier neue Orientierung zu finden ist das Anliegen des Buchs. Es analysiert die existenzielle und spirituelle Tiefendimension der Schuld und fragt, welche Anforderungen sich daraus für Prozesse der Umkehr und Vergebung ableiten lassen. So interpretiert es die zwischenmenschliche Versöhnung als privilegierten Ort, an dem der Himmel erfahrbar wird.

Inhaltsverzeichnis

  • Titel
  • Inhalt
  • Vorwort
  • 1 Freiheit und Vergebung. Eine Einführung ins Thema
  • 2 Verletzung der Freiheit .Das Phänomen der Schuld (Sehen
  • 2.1 Ist die Schuld tabu? Eine kurze Analyse der Gegenwart
  • 2.2 Hinter den eigenen Möglichkeiten zurückbleiben .Schuld und Sünde im Licht der Existenzialethik
  • 2.3 Strukturen der Sünde. Kollektive Schuld
  • 2.4 Sich aus Sprach- und Fassungslosigkeit befreien
  • 3 Heilung verletzter Freiheit .Schritte zur Versöhnung (Urteilen)
  • 3.1 Schuld anerkennen. Die Reue
  • 3.2 Neu beginnen.Umkehr, Buße und Wiedergutmachung
  • 3.3 Buße verordnen. Die Strafe
  • 3.4 Um Vergebung bitten und sie empfangen. Die Versöhnung
  • 3.5 Gelassenheit statt Zorn und Vergebung?Die Fundamentalkritik von Martha Nussbaum
  • 3.6 Versöhnung im Spannungsfeld vonBarmherzigkeit und Gerechtigkeit
  • 3.7 Kollektive Versöhnungsprozesseder jüngeren Vergangenheit
  • 3.8 Versöhnung als Weg in die größere Freiheit
  • 4 Die Feier gewachsener Freiheit .Der kirchliche Dienst der Versöhnung (Handeln)
  • 4.1 Die heutigen Orte des Vergebungsbedürfnisses
  • 4.2 Die beiden Grundformen kirchlicher Vergebung
  • 4.3 Schwere und lässliche Sünde .Stufungen der Schuld früher und heute
  • 4.4 Die gegenwärtige Krise der sakramentalen Beichte
  • 4.5 Heilen und Richten. Die beiden Ziele der Beichte
  • 4.6 Beichte – Versöhnung mit der Kirche .Ihre ekklesiologische und juridische Dimension
  • 4.7 Beichte – Ereignis im Prozess .Ihre anthropologische und therapeutische Dimension
  • 4.8 Aufbrechen zu einerkooperativen Versöhnungspastoral
  • 4.9 Einige praktische Fragen der Versöhnungspastoral
  • 4.10 Strukturelle Qualitätssicherung der Beichte
  • 5 Unterwegs zu einer neuen Vergebungskompetenz der Kirche
  • Bibelstellenregister
  • AutorInnenregister

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