Die spekulative Trinitätslehre des Francisco Suà¡rez S.J. in ihrem philosophisch-theologischen Kontext

Thomas Marschler

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Thomas Marschler, Die spekulative Trinitätslehre des Francisco Suà¡rez S.J. in ihrem philosophisch-theologischen Kontext (2007), Aschendorff Verlag, Münster, ISBN: 9783402192320

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Beschreibung / Abstract

Der Jesuitentheologe Francisco Suà¡rez (1548-1617) gilt als entscheidende Vermittlungsgestalt philosophisch-theologischen Denkens auf der Schwelle zwischen Mittelalter und früher Neuzeit. In der jüngeren Forschung hat seine dogmatische Theologie im Vergleich zum Metaphysikentwurf eher geringe Beachtung gefunden. Diese Lücke versucht die vorliegende Studie für die Trinitätslehre des Suà¡rez zu schließen, die in ausführlicher Fassung 1606 erstmals publiziert wurde. Nach einer historisch-systematischen Einleitung bietet die Arbeit einen analytischen Gang durch alle Bereiche des suà¡rezischen Traktats, der in dichter Synthese die gesamte Trinitätsspekulation seit Beginn des Hochmittelalters widerspiegelt. Querbezüge zu theologischen Nachbartraktaten kommen ebenso ans Licht wie Diskussionen, die Suà¡rez mit Zeitgenossen, etwa seinem Ordensbruder Gabriel Và¡zquez, geführt hat. Die Studie weist nach, daß Suà¡rez einen selbständigen Weg zwischen den maßgeblichen Autoritäten Thomas von Aquin und Johannes Duns Scotus, aber auch unter Berücksichtigung nominalistischer Konzeptionen einschlägt. Seine Stellungnahme zu philosophischen Grundthemen (Transzendentalien, Distinktionen, Relationen, Personalität) bildet die Basis der theologischen Explikation, muß sich jedoch ihrerseits von den Ansprüchen der Glaubenslehre Zielmaß und Richtung vorgeben lassen. Die suà¡rezische Trinitätslehre erweist sich so als historisch wie systematisch gleichermaßen interessantes Paradigma spekulativer Dogmatik in der letzten großen Epoche ihrer lebendigen scholastischen Entfaltung.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Title
  • Zum Geleit
  • INHALT
  • Kapitel 1: Hinführung zum Thema
  • 1) FRÜHNEUZEITLICHE SCHOLASTIK?
  • 2) TRINITÄTSTHEOLOGIE?
  • 3) SUàREZ?
  • 4) ZIELSETZUNG UND METHODE DER VORLIEGENDEN STUDIE
  • Kapitel 2: Der erkenntnistheologische Rahmender suà¡rezischen Trinitätslehre
  • 1) GRUNDLEGENDE METHODOLOGISCHE VORBEMERKUNGENZUR GOTTESLEHRE
  • 2) DIE ÜBERNATÜRLICHE OFFENBARUNG ALS EINZIGER WEGZUR ERKENNTNIS DER GÖTTLICHEN TRINITÄT
  • 3) DAS PROBLEM DER TRINITÄTSERKENNTNIS AN VERSCHIEDENENORTEN DES DOGMATISCHEN SYSTEMENTWURFS(ANGELOLOGIE – URSTANDSLEHRE – CHRISTOLOGIE – MARIOLOGIE)
  • 4) ZUSAMMENFASSUNG
  • Kapitel 3: Der Begriff von Personalitätund seine Verwendung in der Gotteslehre
  • 1) DAS PHILOSOPHISCHE GRUNDKONZEPTVON PERSONALITÄT BEI SUàREZ
  • 2) DIE POSITIVE BESTIMMUNG VON PERSONALITÄTALS LETZTEM EXISTENZMODUS EINER WESENSNATUR
  • 3) DIE ÜBERTRAGUNG DES PERSONBEGRIFFS AUF GOTT
  • Kapitel 4: Die innergöttlichen Hervorgänge
  • 1) MÖGLICHKEIT UND NOTWENDIGKEIT INNERGÖTTLICHER HERVORGÄNGEFÜR DIE PERSONENDIFFERENZIERUNG
  • 2) DAS FORMALPRINZIP DER INNERGÖTTLICHEN HERVORGÄNGE
  • Kapitel 5: Die Dreiheit der Personen und dieVervielfachung mit ihnen verbundener Prädikate in Gott
  • 1) „DREI PERSONALITÄTEN“?
  • 2) „DREI PERSONALE SUBSISTENZEN“?
  • 3) „DREI (PERSONALE) EXISTENZEN“?
  • 4) VERVIELFACHUNG DER TRANSZENDENTALEN PRÄDIKATE?
  • 5) „TRES BONITATES“ – DISTINKTE PERSONALE VOLLKOMMENHEITEN?
  • 6) VERVIELFACHUNG GÖTTLICHER WESENSPRÄDIKATE IN DER TRINITÄT?
  • Kapitel 6: Die Vereinbarkeit von Wesenseinheit undDreiheit der Personen in Gott
  • 1) EINHEIT UND EINFACHHEIT GOTTES
  • 2) DIE IDENTITÄT DER PERSONEN IM EINEN GÖTTLICHEN WESEN
  • 3) DIE BESTIMMUNG DES UNTERSCHIEDS ZWISCHENWESEN UND PERSONEN
  • 4) DIE THESE VON DER ABSOLUTEN SUBSISTENZ GOTTES
  • 5) GLEICHHEIT, ÄHNLICHKEIT UND PERICHORESE DER GÖTTLICHENPERSONEN ALS FOLGEN IHRER WESENSEINHEIT
  • Kapitel 7: Die innergöttlichen Relationen
  • 1) DIE EXISTENZ REALER RELATIONEN IN GOTT
  • 2) DIE SONDERSTELLUNG DER AKTIVEN HAUCHUNG
  • Kapitel 8: Notionen, notionale Akte und Proprietäten
  • 1) GRUNDLEGENDE BEGRIFFSBESTIMMUNGEN UND –ABGRENZUNGEN
  • 2) ZUM EXAKTEREN VERSTÄNDNIS DES INNERGÖTTLICHENURSPRUNGSGESCHEHENS ALS DES VOLLZUGS DER NOTIONALEN AKTE
  • 3) DER BEGRIFF DER PERSONALEN PROPRIETÄTEN UND SEIN FUNKTION
  • Kapitel 9: Über die göttlichen Personen im einzelnen
  • 1) DER SOHN ALS „WORT“ DES VATERS UND SEINE HERVORBRINGUNGIM GÖTTLICHEN ERKENNTNISAKT
  • 2) VATER UND SOHN ALS GEMEINSAMES HERVORBRINGUNGSPRINZIPDES HEILIGEN GEISTES
  • 3) DER HERVORGANG DES HEILIGEN GEISTES ALS GÖTTLICHER LIEBE
  • 4) ZUR UNTERSCHEIDBARKEIT VON SOHN UND HEILIGEM GEISTMIT HILFE DES BEGRIFFES „ZEUGUNG“
  • Kapitel 10: Die Sendung der göttlichen Personen
  • 1) WESEN UND SUBJEKTE DER SENDUNGEN
  • 2) UNTERSCHIEDLICHE FORMEN DER SENDUNG:„MISSIO INVISIBILIS“ – „MISSIO VISIBILIS“
  • Kapitel 11: Ergebnisse
  • 1) EIN RESÜMEE IN KERNTHESEN
  • 2) DIE STELLUNG DES SUàREZISCHEN TRINITÄTSTRAKTATSUND SEINE QUELLEN
  • 3) ZWISCHEN THOMAS UND SCOTUS
  • 4) DREI SYSTEMATISCHE ZENTRALTHEMEN DER GOTTESLEHREIM LICHT DES SUàREZISCHEN ENTWURFS
  • Anhang: Namenregister zum suà¡rezischen Trinitätstraktat
  • Literaturverzeichnis
  • 1) PRIMÄRLITERATUR
  • 2) SEKUNDÄRLITERATUR
  • Namenregister

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