Die baltischen Lande im Zeitalter der Reformation und Konfessionalisierung

Livland, Estland, Ösel, Ingermanland, Kurland und Lettgallen. Stadt, Land und Konfession 1500-1721. Teil 3

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Anton Schindling (Hg.), Matthias Asche (Hg.), Werner Buchholz (Hg.), Die baltischen Lande im Zeitalter der Reformation und Konfessionalisierung (2011), Aschendorff Verlag, Münster, ISBN: 9783402193402

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Im dritten Teil der baltischen Reihe zur Geschichte der Reformation und Konfessionalisierung stehen die Städte im Mittelpunkt. In den drei großen Städten Dorpat, Reval und Riga kam es schon früh in den 1520er Jahren zu evangelischen Bewegungen unter der Bürgerschaft und zu Stadtreformationen. Bilderstürme wiesen auf eine religiöse Radikalisierung unter den Stadtbewohnern hin. Durch die zunächst noch andauernde Landesherrschaft geistlicher Fürsten, dann die Zugehörigkeit des größten Teils der baltischen Lande zur polnisch-litauischen Rzeczpospolita und durch die nicht abreißende Kette von Kriegen verzögerte sich die durchgreifende Konfessionalisierung. Eine solche erfolgte im Sinne der lutherischen Orthodoxie erst im Rahmen des Schwedischen Reiches seit den 1620er Jahren. Das Luthertum prägte nachhaltig die religiöse Geschichte der Deutschbalten, Esten und Letten. Sonderwege beschritten Lettgallen (Polnisch-Livland) sowie Kurland und Semgallen – auch hinsichtlich eines gewissen konfessionellen Pluralismus. Ungeachtet der geographischen Lage am Rande des alten deutschen Sprachraums und an der Konfessionsgrenze zwischen Luthertum, Katholizismus und Orthodoxie nahmen die baltischen Lande aktiv an der kulturellen Entwicklung Europas und insbesondere des Ostseeraums teil. Sie blieben dabei geprägt von der Randlage mit ihrer multiethnischen Mehrsprachigkeit und einem Austausch der verschiedenen Nachbarn untereinander. Im Rahmen ihrer überwiegenden Zugehörigkeit zum Raum der lutherischen Konfessionskultur markierten die baltischen Lande zwar geographisch einen Rand und eine Grenzlage, hinsichtlich ihrer geistigen und kulturellen Dynamik waren sie jedoch keineswegs peripher.

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