Der Wahre Logos des Kelsos

Eine Strukturanalyse

Johannes Arnold

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Johannes Arnold, Der Wahre Logos des Kelsos (2016), Aschendorff Verlag, Münster, ISBN: 9783402108086

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Beschreibung / Abstract

Der um 200 nach Christus entstandene Wahre Logos des Mittelplatonikers Kelsos ist das älteste in größerem Umfang erhaltene Werk eines paganen Philosophen, das sich speziell mit dem Christentum auseinandersetzt. Da der Text nur in Fragmenten innerhalb der acht Bücher des Origenes Gegen Kelsos überliefert ist, stellt sich die Frage nach seiner ursprünglichen Struktur. Keiner der zahlreichen Antwortversuche von Editoren und Interpreten des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts konnte sich durchsetzen; die Frage ist bis heute offen.
Die vorliegende Studie stellt einen neuen Versuch dar, die ursprüngliche Anordnung des Textes zu ermitteln. Anhand einer detaillierten Analyse kann gezeigt werden: Der Wahre Logos weist eine genau durchdachte Disposition auf. Er lässt sich in dreifacher Weise gliedern: erstens entsprechend den Teilen einer antiken Rede, zweitens nach dem Vorbild einer gestuften Mysterieneinführung, drittens nach der antiken Aufteilung der Philosophie in die Bereiche Logik, Ethik, Physik und Epoptik/Theologie.
Die Ergebnisse der Strukturanalyse machen deutlich, welche Ziele Kelsos mit seiner Schrift verfolgt: einerseits die jüdisch-christliche Lehre ad absurdum zu führen, andererseits diejenigen Christen, die sich von ihm anleiten lassen, auf eine seiner Meinung nach wahre Gotteserkenntnis vorzubereiten und zur Loyalität gegenüber dem römischen Kaiser zu bewegen.

Inhaltsverzeichnis

  • Title
  • Vorwort
  • Inhalt
  • 0. Einleitung
  • 0.1 Zur Überlieferung des Textes Contra Celsum
  • 0.2 Zur Frage der Erkennbarkeit von Zitaten aus dem Alethes Logos
  • 0.3 Zur Frage der Wörtlichkeit der Kelsoszitate bei Origenes
  • 0.4 Zur Frage der Vollständigkeit der Fragmente aus dem Alethes Logos
  • 0.5 Versuche einer Rekonstruktion des Alethes Logos
  • 0.6 Zur Gliederung des Alethes Logos
  • I. Der Alethes Logos des Kelsos und seine Wiedergabe durch Origenes
  • 1. Drei unumstrittene Antizipationen
  • 2. Grundsätzliches zur Einordnung der Kelsosfragmente nach Origenes' Angaben
  • 3. Textverschiebungen in der Diskussion
  • 4. Unentdeckte Antizipationen und Nachträge. Eingriffe in die Makrostruktur
  • II. Zur rhetorischen Konzeption des Alethes Logos
  • 1. Rhetorische Mittel im Alethes Logos
  • 2. Kelsos' Rhetorik in der Kritik des Origenes
  • 3. Parallele Strukturen im Alethes Logos
  • 4. Zur Einordnung umgestellter Kelsosfragmente in die Gesamtstruktur des Alethes Logos
  • 5. Redeteile im Alethes Logos
  • III. Gestufte Einführung in Gotteserkenntnis und Anleitung zu religiöser Praxis
  • 1. Die "Fortgeschrittenen" uner den Christen. Fragment V 65A als Schlüssel zum Verständnis des Alethes Logos
  • 2. Die zwei Stufen der Argumentatio
  • 3. Eine Reaktion des Origenes
  • 4. Zunehmende Erwartungen des Kelsos an den Leser
  • 5. Die Struktur des Alethes Logos: Reflex eines Bildungsprogramms
  • 6. Mysterienmetaphorik und Stufen der Einweihung im Alethes Logos
  • Ergebnisse der Teile I bis III
  • Anhang
  • Eingriffe in die Mikrostruktur des Textes von Kelsos' Alethes Logos
  • Literaturverzeichnis
  • Herangezogene Abkürzungsverzeichnisse
  • Abweichende oder ergänzte Abkürzungen
  • Quellen
  • Stellenregister
  • Bibel
  • Kelsos, Alethes Logos
  • Origenes, Contra Celsum
  • Weitere antike Quellen
  • Namensregister

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