'Götter in Gottes Hand'

Die Darstellung zeitgenössischer Kaiser bei Gregor von Nazianz

Notker Baumann

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Notker Baumann, 'Götter in Gottes Hand' (2018), Aschendorff Verlag, Münster, ISBN: 9783402109236

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Accesses

Beschreibung / Abstract

‚Seid Götter – aber in Gottes Hand!†˜ Mahnend wendet sich der fünfzigjährige Gregor von Nazianz in einer Predigt an die Herrscher des Römischen Reiches. Bis zu seinem Tod (um 390) hat er bewusst und aufmerksam fünf (ost-)römische Kaiser miterlebt, während das zunächst erlaubt ausgeübte Christentum unterdessen zur Staatsreligion wird: Constantius II., Julian, Jovian, Valens und Theodosius I.
Die vorliegende Studie zeichnet die Bilder der religiös völlig unterschiedlichen Regenten im Spiegel der Schriften dieses christlichen Autors nach. Sie verdeutlicht, welche Anforderungen Gregor an die Kaiser stellt, wie er sie und ihr Handeln bewertet. Urteile paganer und christlicher Zeitgenossen (wie etwa von Ammianus Marcellinus, Libanius oder Ephräm) profilieren seine Sichtweise.
Dabei gewinnt Gregor selbst an Kontur: Seine Perspektivität und eigene Intentionen treten offen zutage. Durch seine Kaiserporträts und ihre biographische Verortung, der diese Untersuchung nachgeht, verrät Gregor viel über seine Persönlichkeit und seine theologische Entfaltung.
Schließlich erfährt die Qualität seiner Kaiserdarstellungen eine Einschätzung aus der Sicht historischer Wissenschaft. Den offenen theologischen Entwicklungsprozess unter Constantius II. lässt die Analyse ebenso klar erkennen wie die Angemessenheit einer christlicherseits nüchternen Beurteilung des Theodosius. Doch besteht die Aporie historischer Darstellungen fort: Sie bleiben ad interim.

Inhaltsverzeichnis

  • Title
  • Inhalt
  • VORWORT
  • 1. EINFÜHRUNG
  • 1.1 %91Seid Götter - aber in Gottes Hand!%8F
  • 1.2 Gregor von Nazianz und sein historischer Kontext
  • 1.3 Bemerkungen zu Forschungsstand, Quellenlage, Aufbau und Methode der Studie
  • 2. CONSTANTIUS II. -CHRISTLICHE KONTRASTFOLIE ZU JULIAN
  • 2.1 Gregors Vater in den Schlingen der Häresie
  • 2.2 Constantius II. und seine Zeit
  • 2.3 Constantius� II. Portrait in Gregors Schriften
  • 2.4 Außensicht
  • 2.5 Ergebnis: Gregors sich entfaltende Sichtweise
  • 3. JULIAN - DER BILDUNGSKONKURRENT
  • 3.1 Gregors Bruder am Kaiserhof
  • 3.2 Julian und sein historischer Hintergrund
  • 3.3 Julians Diffamierung in Gregors Schriften
  • 3.4 Zeitgenössische Einordnung
  • 3.5 Ergebnis: Katalysator für Gregors Entwicklung
  • 4. JOVIANS INTERMEZZO -"ERBE EINER NIEDERLAGE"
  • 4.1 Jovian und seine Zeit
  • 4.2 Jovians Bild bei Gregor
  • 4.3 Weitere Ansichten (Ammianus Marcellinus, Libanius, Ephräm, Johannes Chrysostomus)
  • 4.4 Ergebnis: Von Gregor idealisierter Kaiser
  • 5. VALENS - %91VON ARIANERN GELEITET%8F
  • 5.1 Gregors Freund behauptet sich
  • 5.2 Valens und seine historische Verortung
  • 5.3 Valens in den Schriften Gregors
  • 5.4 Andere Perspektiven
  • 5.5 Ergebnis: Von der Phase diplomatischer Zurückhaltung zu offener Kritik
  • 6. THEODOSIUS -"NICHT SCHLECHT, WAS DEN GLAUBEN AN GOTT BETRIFFT"
  • 6.1 Gregors Aufstieg und Fall im Zentrum der Macht
  • 6.2 Theodosius in seiner Zeit
  • 6.3 Gregors vorsichtig positive Äußerungen über Theodosius
  • 6.4 Der Blick von außen
  • 6.5 Ergebnis: Erwartungen und Enttäuschungen
  • 7. FAZIT
  • 7.1 Die Kaiserdarstellungen Gregors
  • 7.2 Die Persönlichkeit Gregors im Spiegel seiner Kaiserdarstellungen
  • 7.3 Die Qualität von Gregors Kaiserdarstellungen:Historische Wirklichkeit oder Konstruktion?
  • ABKÜRZUNGEN
  • Zeitschriften, Serien, Lexika, Quellenwerke
  • Sonstige
  • Biblische Schriften
  • BIBLIOGRAPHIE
  • Quellen
  • Literatur
  • REGISTER
  • 1. Stellen
  • 2. Begriffe, Sachen sowie antike Namen und Personen (Auswahl)

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