Gott - Mensch - Natur

Der Personenbegriff in der philosophischen Anthropologie Heinrichs von Gent

Julian E. Joachim

Diese Publikation zitieren

Julian E. Joachim, Gott - Mensch - Natur (2020), Aschendorff Verlag, Münster, ISBN: 9783402103067

99
Accesses

Beschreibung / Abstract

Gegenstand dieser Arbeit ist der anthropologische Personenbegriff Heinrichs von Gent (vor 1240–1293). Die zentrale These lautet, Heinrich entwickele zwar keine geschlossene Theorie der menschlichen Person, verbinde aber ganz verschiedene philosophische Kontroversen seiner Zeit inhaltlich durch eine bestimmte Perspektive auf den Menschen in seinem Verhältnis zu Gott auf der einen Seite und der Natur auf der anderen Seite miteinander. Vor diesem Hintergrund widmet sich der Autor Heinrichs Beitrag zu den Fragen nach dem Prinzip der Individuation, der Ewigkeit der Welt sowie dem Verhältnis von Verstand und Wille.
Im Zentrum der Darstellung steht hierbei jeweils, wie Heinrich zu seiner Positionierung unter Rückgriff auf verschiedene Autoritäten ein Konzept entwickelt, hinter dem eine scharfe Grenzziehung zwischen den Bereichen Gott, Mensch und Natur steht. Die Bestimmung dessen, wie der Mensch einerseits aus reinen Naturkategorien herausgehoben wird, wie zugleich aber vermieden werden muss, den Menschen selbst zu Gott werden zu lassen oder Gott in denselben Strukturen wie die von ihm geschaffene Natur zu verstehen, verknüpft Heinrich von Gent immer wieder mit dem Begriff Person. Sich als Person gegenüber Naturkausalitäten frei verhalten zu können, begründet für Heinrich die Würde einer Person.
Die philosophiehistorisch angelegte Studie zeigt durch die direkte Auslegung der Quellentexte auf, wie Heinrich von Gent eine solche Position entwickelt: Einerseits durch Rückgriff auf verschiedene Traditionen und andererseits in Auseinandersetzung mit anderen Denkern seiner Zeit, allen voran Thomas von Aquin.

Beschreibung / Abstract

Gegenstand dieser Arbeit ist der anthropologische Personenbegriff Heinrichs von Gent (vor 1240–1293). Die zentrale These lautet, Heinrich entwickele zwar keine geschlossene Theorie der menschlichen Person, verbinde aber ganz verschiedene philosophische Kontroversen seiner Zeit inhaltlich durch eine bestimmte Perspektive auf den Menschen in seinem Verhältnis zu Gott auf der einen Seite und der Natur auf der anderen Seite miteinander. Vor diesem Hintergrund widmet sich der Autor Heinrichs Beitrag zu den Fragen nach dem Prinzip der Individuation, der Ewigkeit der Welt sowie dem Verhältnis von Verstand und Wille.
Im Zentrum der Darstellung steht hierbei jeweils, wie Heinrich zu seiner Positionierung unter Rückgriff auf verschiedene Autoritäten ein Konzept entwickelt, hinter dem eine scharfe Grenzziehung zwischen den Bereichen Gott, Mensch und Natur steht. Die Bestimmung dessen, wie der Mensch einerseits aus reinen Naturkategorien herausgehoben wird, wie zugleich aber vermieden werden muss, den Menschen selbst zu Gott werden zu lassen oder Gott in denselben Strukturen wie die von ihm geschaffene Natur zu verstehen, verknüpft Heinrich von Gent immer wieder mit dem Begriff Person. Sich als Person gegenüber Naturkausalitäten frei verhalten zu können, begründet für Heinrich die Würde einer Person.
Die philosophiehistorisch angelegte Studie zeigt durch die direkte Auslegung der Quellentexte auf, wie Heinrich von Gent eine solche Position entwickelt: Einerseits durch Rückgriff auf verschiedene Traditionen und andererseits in Auseinandersetzung mit anderen Denkern seiner Zeit, allen voran Thomas von Aquin.

Inhaltsverzeichnis

  • Gott – Mensch – Natur
  • Vorwort
  • Inhaltsverzeichnis
  • Einleitung
  • ZUR FRAGESTELLUNG
  • ZUR METHODE
  • ZU DEN THESEN
  • ZUR STRUKTUR
  • ZUM FORSCHUNGSSTAND
  • ZU DEN QUELLEN
  • Kapitel I Entwicklung und Bedeutung von persona bei den Referenzautoren Heinrichs von Gent
  • I.1 BOETHIUS: PERSONA ALS UNHINTERGEHBARE INDIVIDUALITÄT
  • I.2 RICHARD VON SANKT VIKTOR: PERSONA ALS NICHT-RELATIONALESELEMENT EINES BEZIEHUNGSGEFÜGES
  • I.3 ZWISCHENZUSAMMENFASSUNG
  • Kapitel II Mensch – Gott Metaphysische Aspekte des Personenbegriffs zur Bestimmung der Ähnlichkeit von Mensch und Gott
  • II.1 HINFÜHRUNG
  • II.2 DIE RATIO INDIVIDUATIONIS: INDIVIDUIERENDE NEGATION ALS ZUGRUNDELIEGENDESTRUKTUR VON PERSONALITÄT ÜBERHAUPT
  • II.3 DIE CAUSA INDIVIDUATIONIS: DAS INDIVIDUATIONSPRINZIP ALS METAPHYSISCHES KONZEPT IN DER DISKUSSION DES 13. JAHRHUNDERTS
  • II.4 ZUSAMMENFASSUNG: PERSONA ALS STRUKTURBEGRIFF
  • Kapitel III Gott – Natur Personalität als Voraussetzung einer nicht-naturalen Schöpfungshandlung
  • III.1 HINFÜHRUNG
  • III.2 SCHÖPFUNG UND FREIHEIT
  • III.3 PERSONALE ENTFALTUNG ALS VORAUSSETZUNG ZUR SCHÖPFUNG
  • Kapitel IVMensch – Natur Willensfreiheit als Kern der anthropologischen Personalität
  • Schlussbetrachtung
  • Abkürzungen
  • Literaturverzeichnis

Mehr von dieser Serie

    Ähnliche Titel

      Mehr von diesem Autor