Spannungsfeld Nichtinanspruchnahme
Wenn Bedürftige auf den Sozialstaat verzichten
Jennifer Eckhardt
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Jennifer Eckhardt, Spannungsfeld Nichtinanspruchnahme (2022), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISBN: 9783779972099
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Beschreibung / Abstract
Mehr als jede dritte bedürftige Person verzichtet in Deutschland auf ihr zustehende Sozialleistungen. Diese Studie sucht nach gesellschaftsstrukturellen Hintergründen des Verzichts, stellt heraus, welche Entwicklungen ihn begünstigen und welche Nebenfolgen hieraus entstehen können. Durch einen adressat*innenfokussierten Zugang werden die Spannungs- und Konfliktfelder aufgezeigt, die mit dem Gefüge aus politischen Leitbildern, sozio-kulturellen Narrativen, deren Vermittlung an und deren Rezeption durch die Bürger*innen einhergehen.
Beschreibung
Dr. Jennifer Eckhardt ist Sozialwissenschaftlerin an der Sozialforschungsstelle der TU Dortmund. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Teilhabe- und Ungleichheitsforschung sowie Subjektivierungsforschung.
Inhaltsverzeichnis
- BEGINN
- Inhalt
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Vorwort
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemfeld Verzicht auf Sozialleistungen
- 1.2 Perspektive und Ziel der Untersuchung
- 1.3 Wegweiser durch die Ausführungen
- 2 Bedürftigkeit, Wandel und Konflikte sozialer Sicherung
- 2.1 Bedürftigkeit als soziale Kategorie
- 2.2 Sozialer Ausschluss als neue soziale Frage
- 2.3 Transformation des absichernden Sozialstaats
- 3 Sozialstaatliche Subjektivierungsweisen
- 3.1 Gouvernementalität, Diskurs, Dispositiv
- 3.2 Subjektivierung zwischen Formierung und Positionierung
- 3.3 Theoretische Annäherungen an den Verzicht Bedürftiger
- 4 Präzisierung der empirischen Untersuchung
- 4.1 Zwischenfazit und Problemstellung
- 4.2 Forschungslandschaft und Desiderat
- 4.3 Forschungsfragen
- 5 Von der Theorie zur Forschungspraxis
- 5.1 Alltag und Situation als Bezugsfeld der Empirie
- 5.2 Von der Biografie zur Subjektivierung zum Dispositiv
- 5.3 Rahmenkonzepte und forschungspraktische Bezüge
- 6 Grundlagen und Ablauf von Datenerhebung und Analyse
- 6.1 Feld und Daten
- 6.2 Auswertungsverfahren und Übersicht über das Forschungsdesign
- 6.3 Forschungsethik und Subjektivität in Feld und Analyse
- 7 Ergebnisse I – Lebenszusammenhänge des Verzichts
- 7.1 Arno Thiel: „Ich brauche euch nicht“
- 7.2 Marlene Dutte: „Jetzt ist irgendwie Feierabend“
- 7.3 Viktor Leufers: „Ne, das möchtest du auf keinen Fall“
- 7.4 Christian Penck: „Nochmal in die Mühlen will ich nicht geraten“
- 7.5 Paul Menners: „Ich persönlich funktioniere da irgendwie nicht“
- 7.6 Lars Pulser: „Ey, es geht euch nu wirklich nichts an“
- 7.7 Per (und Tino): „Es ist ein Spiel. Mal mitarbeiten, mal nicht mitarbeiten.“
- 7.8 Manni Dennhorst: „An das Gute glauben“
- 7.9 Anna Schnuck: „Dass ich abgesichert bin, außerhalb dieser Scheiße“
- 7.10 Jan Markowsky: „Ich bin euer Obdachloser“
- 7.11 Suzana Klodzig: „Und ich hab jahrelang gearbeitet!“ [sie weint]
- 8 Ergebnisse II – Bedingungen des Verzichts
- 8.1 Kontrastierend-analytische Beschreibung
- 8.2 Muster des Verzichts
- 8.3 Verzicht im Bedürftigkeitsdispositiv
- 9 Fazit
- Literaturverzeichnis