Krisenhafte Verläufe in den Erziehungshilfen

Kooperationen, Risikopartnerschaften, Verantwortungsgemeinschaften

Diese Publikation zitieren

Gunter Groen (Hg.), Maren Peters (Hg.), Mathias Schwabe (Hg.), Jack Weber (Hg.), Krisenhafte Verläufe in den Erziehungshilfen (2023), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISBN: 9783779968429

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Beschreibung / Abstract

In den letzten 20 Jahren sind mit »Koordinierungsstellen«, »Trägerverbünden« und »interdisziplinären Beratungsgremien« in verschiedenen Städten und Landkreisen neuartige Kooperationsformen im Rahmen der Jugendhilfe entstanden. Sie verfolgen das Ziel, für verfahrene Hilfeverläufe, die sogenannte Systemsprenger*innen hervorgebracht haben, einerseits tragfähige Arbeitsbündnisse im Helfersystem zu etablieren und andererseits flexible Settings zu entwickeln, die die Jugendlichen aushalten können. Häufig entstehen in diesem Zusammenhang auch innovative Projekte, die die Jugendhilfelandschaft bereichern.
In dem Buch stellen Praktiker*innen die von ihnen entwickelten Organisationsmodelle vor, berichten von der Träger-übergreifenden Arbeit an Fällen und zeigen innovative Wirkungen dieser Kooperationen mit Blick auf die Jugendhilfestrukturen auf. Das Herausgeber*innenteam reflektiert und kommentiert die Beiträge. Namhafte Wissenschaftler*innen steuern Ergebnisse erster Evaluationen bei.

Beschreibung

Prof. Dr. Gunter Groen, Diplom-Psychologe und Psychotherapeut, ist Professor für Psychologie im Studiengang Soziale Arbeit an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. Forschungen und Publikationen u.a. zur interdisziplinären, systemübergreifenden Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit komplexem Hilfebedarf.
Maren Peters ist Projektleiterin der Koordinierungsstelle individuelle Hilfen des Paritätischen in Hamburg, als Supervisorin und Coach im Non-Profit-Bereich tätig und hat langjährige Erfahrung in der Jugendhilfe als Fach- und Führungskraft mit dem Schwerpunkt sogenannter »Systemsprenger«.
Prof. Dr. Mathias Schwabe ist Professor für Methoden an der Evangelischen Hochschule Berlin, Systemischer Berater (SIT & IGST) und Supervisor und Denkzeit-Trainer.
Prof. Dr. Jack Weber ist Professor für Sozialwissenschaft, Kinder- und Jugendhilfe sowie Erziehungshilfen am Department Soziale Arbeit der HAW Hamburg.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Geleitwort der Herausgeber:innen
  • Einführung
  • Zu 1) Die vier entscheidenden Qualitätsdimensionen
  • Zu 2) Historische Entwicklung und Vorformen
  • Zu 3) Drei aktuelle Modelle
  • Zu 4) Ziele und Aufbau des Buches
  • 1. Kapitel: Organisationsmodelle für Verantwortungsgemeinschaften
  • Einleitung
  • 1.1 Die Hamburger Koordinierungsstelle individuelle Hilfen. Ein Projekt zur Unterstützung individueller Hilfeplanung von Jugendamt und Helfer:innensystem in hochkomplexen Fällen
  • 1.2 Die Berliner Koordinierungsstelle zur Entwicklung flexibler Hilfesettings für Kinder und Jugendliche mit komplexem Hilfebedarf
  • 1.3 Maßgeschneiderte Individual-Angebote aus dem Trägerverbund Wolfenbüttel
  • 1.4 Das Reutlinger Modell: Entwicklung und aktueller Stand eines Landkreis-bezogenen Konzeptes
  • 1.5 „Boxenstopp“ – Ein Projekt zur Entwicklung individueller und flexibler Hilfesettings in eskalierenden Fallsituationen in Gelsenkirchen
  • 1.6 Das Projekt ARIADNE – Ein Netzwerk für systemherausfordernde junge Menschen in Baden-Württemberg
  • 2. Kapitel: Beispiele für die fallbezogene Zusammenarbeit
  • Einleitung
  • 2.1 „Milan“ – Eine Falldarstellung der Berliner Koordinierungsstelle
  • 2.2 Fallbeispiel Svenja der Koordinierungs-stelle Reutlingen (pro juventa)
  • 2.3 Wandern auf einem schmalen Grat: Aushalten und Aushandeln im Risiko – Verantwortungsgemeinschaft in einer hochbelasteten Fallsituation
  • 2.4 Der Fall Nico – Eine Hilfe über zwei Bundesländer hinweg
  • 2.5 Der Kooperationspool flexible und individuelle Hilfen in Bremen – Vorstellung des Projektes und Fallbeispiele
  • 2.6 Klara – Ein klassischer Fall?!
  • 3. Kapitel: Kooperationsprojekte und Anstöße für die Weiterentwicklung von Trägern und Kooperationsbeziehungen
  • Einleitung
  • 3.1 „You’ll never walk alone“ – Warum sich Systeme, die sich um Kinder und Jugendliche kümmern, nicht abgrenzen sollten
  • 3.2 Kooperation von Kinder- und Jugendhilfe, Schule und Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychosomatik und -psychotherapie: Frühzeitige Diagnostik, Behandlung und Förderung der gesunden Entwicklung und Bildungs-teilhabe von Kindern und Jugendlichen im Inno
  • 3.3 Weihnachten kommt immer so plötzlich! – Wie wir uns auf Schwierig-keiten besser vorbereiten können
  • 3.4 „Sie wollen ein solches Verhalten doch wohl nicht mit einer eigenen Wohnung belohnen?!“ – Pädagogische Haltung und Kooperation bei der Betreuung von Systemsprenger:innen
  • 3.5 Jedes Kind ist betreubar! PortNord, ein innovatives Praxisbeispiel aus Bremen
  • 4. Kapitel: Evaluationen – Worin besteht der Benefit der Modelle?
  • Einleitung
  • 4.1 Evaluation des Berliner Modellprojekts: Koordinierungsstelle zur Entwicklung flexibler Hilfesettings für Kinder- und Jugendliche mit komplexem Hilfebedarf
  • 4.2 Kooperative Hilfeabstimmung der Jugendhilfe und Kinder- und Jugendpsychiatrie: Ergebnisse und Funktion der formativen Evaluation des Modelprojektes „Grenzgänger“
  • 4.3 „Koordinierungsstelle individuelle Hilfen“ in Hamburg: Bewertungen wahrgenommener Unterstützungs-leistungen aus Sicht des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD)
  • 4.4 Wie nehmen Fachkräfte Kooperation wahr? Zwei Fragebögen zur Evaluation der interprofessionellen Zusammen-arbeit zwischen Kinder- und Jugendhilfe sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie
  • 4.5 Was ich in der Berliner Koordinierungs-stelle beobachtet und gelernt habe
  • 5. Kapitel: Offene Fragen
  • 1. Wie wollen wir sie nennen?
  • 2. Muss man eigensinnige Kooperationspartner:innen so gut verstehen wie die Kinder und Jugendlichen und ihre Familien?
  • 3. Wie wichtig ist Fallverstehen wirklich?
  • 4. Warum kann das Jugendamt nicht selbst die Arbeit und Funktion der Koordinator:innen übernehmen?
  • 5. Brauchen wir nicht eine (noch) bessere Vernetzung?
  • 6. Welche Ressourcen brauchen wir für eine gute Vernetzung?
  • 7. Wie sollten wir gut zusammenarbeiten?
  • 8. Was benötigen Fachkräfte an Unterstützung, um die Arbeit aushalten und professionell bewältigen zu können?
  • 9. Was können die „normalen“ Erziehungshilfen aus der Arbeit der Arbeitsbündnisse lernen? Oder: Warum nicht gleich so?
  • Quellenverzeichnis
  • Autor:innenverzeichnis

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