Rassismus in der Vormoderne

Die »Reinheit des Blutes« im Spanien der Frühen Neuzeit

Max Sebastián Hering Torres

Diese Publikation zitieren

Max Sebastián Hering Torres, Rassismus in der Vormoderne (2006), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593458151

184
Accesses

Beschreibung / Abstract

Seit dem 15. Jahrhundert wurde in Spanien die Limpieza de Sangre, die Reinheit des Blutes, als Statut in wichtigen Institutionen wie Stadträten, Universitäten oder Orden verankert. Personen mit »unreinem Blut«, das hieß von jüdischer oder muslimischer Herkunft, hatten keinen Zugang. Max S. Hering Torres untersucht Konzeption und Folgen dieser Doktrin und stellt dar, dass sich der Antisemitismus und Nationalismus des 19. und 20. Jahrhunderts zeitweise einer ähnlichen Argumentation bedienten.

Beschreibung

Max S. Hering Torres, Dr. phil., promovierte in Wien und ist Assistenz-Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universidad Nacional de Colombia, Bogotá.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Vorwort
  • 1. Einleitung
  • 1.1 Einführung in die Thematik
  • 1.2 Forschungsstand
  • 1.3 Ziel und Methode
  • 2. Der Weg zur Konversion
  • 2.1 Die rechtliche Lage der Juden im Mittelalter
  • 2.2 Die antijüdischen Ausschreitungen von 1391
  • 2.3 Fazit: Vom jüdischen zum neuchristlichen »Problem«
  • 3. Norm als System der Ausgrenzung
  • 3.1 Die soziale Lage vor der Formulierung des Sentencia-Estatuto
  • 3.2 Das Sentencia-Estatuto von Toledo 1449
  • 3.3 Die Instrucción von 1449 – eine Widerlegung des Sentencia-Estatuto
  • 3.4 Das Memorial von 1449 – eine Apologie des Sentencia-Estatuto
  • 3.5 Das Defensorium Unitatis Christianae – Gegenangriff auf dasMemorial
  • 3.6 Fazit: Normen als Fundament der limpieza de sangre
  • 4. Die Verbreitung der »Statuten zur Reinheit des Blutes«
  • 4.1 Bildung, Weisheit und »Reinheit« in den Colegios Mayores
  • 4.2 Noblesse, Privilegien und »Reinheit« in den Militärorden
  • 4.3 Verfolgung, Überwachung und »Reinheit« in der Inquisition
  • 4.4 Fazit: Die »Statuten zur Reinheit des Blutes« als Monopolder Machtkonzentration
  • 5. Ausgrenzungssystem als Begründer sozialer »Wirklichkeiten«
  • 5.1 Die Ständegesellschaft und die Frage nach der »Reinheit«
  • 5.2 Genealogie als Schlüssel gesellschaftlichen Lebens
  • 5.3 »Blut«, »Rasse« und »Herkunft« als Kampfmittel um Ämter am Colegio Mayor de San Ildefonso in Alcalá de Henares
  • 5.4 »Blut«, »Rasse« und »Herkunft« innerhalb der Militärorden: Ein verhängnisvolles Argument
  • 5.5 »Blut«, »Rasse« und »Herkunft« als soziale Konstruktion der Zeugen an der Inquisition von Córdoba
  • 5.6 Fazit: Der genealogische Judenhass ohne Judentum
  • 6. Das Ideengut der limpieza de sangre
  • 6.1 Die »Reinheit des Blutes«: Ein theologischer Denkansatz
  • 6.2 Limpieza de sangre: Die Verwissenschaftlichung eines theologischen Denkansatzes?
  • 6.3 Fazit: Das Ideengut der limpieza de sangre: Theologische Denkbilder und Symbole
  • 7. Die Konstruktion der Vergangenheit –Zwischen Inklusion und Exklusion
  • 7.1 Eine »unwiderrufliche Prämisse«: Die biblischen Abstammungslegenden
  • 7.2 Isidor von Sevilla – Schöpfer einer historischen Ambivalenz?
  • 7.3 Der gotische Ursprungsmythos
  • 7.4 Der iberische Ursprungsmythos
  • 7.5 Fazit: Historiographie und Ursprungsmythen als Argument
  • 8. Limpieza de sangre: Rassismus in der Vormoderne?
  • 8.1 Begriffe und Definitionen als Bedeutungsträger
  • 8.2 Forschungsstand
  • 8.3 »Rasse« und »Reinheit«: Prinzip und mentalitätshistorischer Kontext – Eine methodische Möglichkeit
  • 8.4 Fazit: Limpieza de sangre als rassistische Erscheinung
  • 9. Ergebnisse und Reflexionen
  • Anhang
  • Glossar
  • Verzeichnis der Abkürzungen
  • Quellen
  • Literatur

Mehr von dieser Serie

    Ähnliche Titel

      Mehr von diesem Autor