• Andreas Odenthal

Rituelle Erfahrung

Praktisch-theologische Konturen des christlichen Gottesdienstes
Mehr aus der Reihe: Praktische Theologie heute
  • 1. Auflage
  • Erscheinungsjahr: 2018
  • Seiten: 236
  • Sprache: Deutsch




Rituale haben Hochkonjunktur. Sie reichen tief in das Seelenleben der Menschen hinein und transportieren vielfältiges, auch religiöses Erfahrungswissen. Die katholische Kirche ist zwar einer der ältesten "Anbieter" in Sachen Rituale, doch ist diese Position seit langem angefochten. Vor diesem Hintergrund tut es Not, den Erfahrungsschatz der kirchlichen Rituale neu zugänglich zu machen und seine Bedeutung für das Leben offenzulegen. Das geschieht im Konzept "ritueller Erfahrung": Ein Dialog psychoanalytischer Theorien mit theologischen Konzepten eröffnet den Frei-Raum des Rituellen als einen dritten Wirklichkeitsbereich (thirdspace), in den gleichermaßen menschliches Erleben wie die alten Glaubens- und Gotteserfahrungen Israels und des Christentums einfließen. Es wird untersucht, wie die christliche Erfahrungstradition in den kirchlichen Ritualen zugänglich wird, wie sie mit den Lebenserfahrungen der Menschen verbunden werden kann und welche neuen Erfahrungen daraus entstehen können. Mit ihrer doppelten Perspektive von Theologie und Psychoanalyse versteht sich die vorliegende Studie als ein Beitrag zum Forschungsfeld der "ritual studies".

  • Deckblatt
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  • Titelseite
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  • Impressum
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  • Inhalt
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  • Vorwort
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  • A: Reflexionen
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    1. Im Vorgriff: Was ist „Rituelle Erfahrung“?
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    • 1.1 „Erfahrung“ – ein schillernder Begriff
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    • 1.2 Was meint „rituell“?
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    • 1.3 Ritueller Erfahrungsraum („thirdspace“)
      23
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  • 2. Ein Überblick über den Gedankengang
    27
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    3. Auf der Grenze: Fragen aus verschiedenen Horizonten
    30
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    57

    • 3.1 Zwischen Leben und Glauben: In der Spur von Edward Schillebeeckx
      32
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      41
    • 3.2 Wissenschaften im Dialog: Interdisziplinarität
      42
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    • 3.3 Die Disziplinen: Liturgiewissenschaft und Psychoanalyse
      46
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  • B: Liturgie: Der Durchgang durch das Pascha Jesu Christi
    58
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    59
  • 1. Praeludium: Das Pascha Jesu im Introitus Nos autem gloriari oportet
    60
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    66
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    2. Der Verlust: Vom Fehlen des Geliebten
    67
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    81

    • 2.1 Die Verlusterfahrung der Kindheit: Von Freuds Garnrollenspiel zum symbolischen Raum („thirdspace“)
      67
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      73
    • 2.2 Das „Gründungsverschwinden“ am Ostermorgen (Michel de Certeau)
      74
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    • 2.3 „Ortsverlust“ als (liturgie-)theologische Kategorie
      77
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      81
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    3. Die Offenbarung: Der geschenkte Frei-Raum des Entdeckens
    82
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    96

    • 3.1 Der kreative „intermediäre Raum“ (Donald W. Winnicott)
      83
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      86
    • 3.2 Ritueller Raum: Liturgie als „Feier des Pascha-Mysteriums“ (Sacrosanctum Concilium 6)
      87
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      91
    • 3.3 Der Kirchen-Raum
      91
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      96
  • +
    4. Das Ritual: Die Wieder-Holung des Anfangs
    97
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    110

    • 4.1 Bedeutung verleihen: Das Konzept des Selbstobjektes (Heinz Kohut)
      99
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      103
    • 4.2 Die Realisierung der Ursprungshandlung (Richard Schaeffler)
      104
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      105
    • 4.3 Liturgie als Anamnese des Pascha-Ereignisses
      105
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      110
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    5. Das Ereignis: Zwischen Anwesenheit und Abwesenheit
    111
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    • 5.1 Das Ereignis als Transformation von Erfahrung (Wilfred Bion)
      112
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    • 5.2 Das „Widerfahrnis der Transzendenz“ Gottes in Jesus Christus
      117
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      118
    • 5.3 Zwischen „abduktivem Schlussfolgern“ und dem „Blitz“ der Osternacht
      118
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      123
  • +
    6. Das Symbol: Vom Bekenntnis des Glaubens
    124
    -
    133

    • 6.1 Von der altkirchlichen Taufpraxis zu frühmittelalterlichen Veränderungen
      124
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      126
    • 6.2 Vom συμ-βάλλειν zum Konzept symbolischer Erfahrung (Heribert Wahl)
      127
      -
      130
    • 6.3 Inverser Ansatz: Das Symbolische und die Differenz
      130
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      133
  • +
    7. Die Tradition: Von Konflikt und Verrat
    134
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    145

    • 7.1 Unbehagen in der Kultur – Unbehagen im Christentum?
      135
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      139
    • 7.2 Verrat und Gewalt: Der Bruch des Kreuzes
      140
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      142
    • 7.3 Das Ritual in der Dynamik von Differenz-und Brucherfahrungen
      142
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      145
  • +
    8. Das Opfer: Von der Ermutigung zum Leben
    146
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    156

    • 8.1 Mut zum Leben als Fragment: Das Schulddilemma
      146
      -
      149
    • 8.2 „oblatio rationabilis“. Von der Vergeistigung des Opfers
      150
      -
      153
    • 8.3 Opfern – operari – offerre: Das christliche Kultparadox
      153
      -
      156
  • +
    9. Die Sprache: Vom Erleben zur Erfahrung
    157
    -
    169

    • 9.1 Von der Sprachfindung zum Ritual: Der „sakrale Komplex“(Jürgen Habermas)
      158
      -
      161
    • 9.2 Von menschheitsalten Gesten zur christlichen Liturgie
      162
      -
      164
    • 9.3 Liturgische „aktive Sprachkompetenz“ (Richard Schaeffler)
      164
      -
      169
  • +
    10. Die Szene: Vom sprach-losen Verstehen
    170
    -
    181

    • 10.1 Vom Vorrang des Sinnlich-Symbolischen (Alfred Lorenzer)
      171
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      173
    • 10.2 Vom „schweigenden Verstehen“ und der wortlosen Geste
      174
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      177
    • 10.3 Die rituelle Szene: Ambrosius von Mailand
      177
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      181
  • 11. Postludium: Der Introitus des Ostermontags Introduxit vos Dominus
    182
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    185
  • C: Vom Gottesdienst reden: Über die Grenzen der Disziplinen hinweg
    186
    -
    187
  • 1. Der zurückgelegte Gang: Von einer Theorie zur Theologie ritueller Erfahrung
    188
    -
    198
  • 2. Konturen einer praktisch-theologischen Liturgiewissenschaft
    199
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    205
  • +
    D: Literatur, Abkürzungsverzeichnis und Register
    206
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    237

    • 1. Literatur
      206
      -
      230
    • 2. Abkürzungsverzeichnis
      231
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      233
    • 3. Register
      234
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      237

Prof. Dr. Andreas Odenthal ist Professor für Liturgik an der Kath.-Theologischen Fakultät der Universität Bonn.