"Gott ist Geist"

Perspektiven der Pneumatologie

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Michael Seewald (Hg.), "Gott ist Geist" (2023), Verlag Herder, Freiburg, ISBN: 9783451828249

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Beschreibung / Abstract


Die Pneumatologie suchte in den vergangenen Jahrzehnten, zumindest in der römisch-katholischen Theologie, ihre Bedeutsamkeit durch den emphatischen Verweis auf einen Mangel sicherzustellen: Der lateinischen Tradition wurde eine Geistvergessenheit unterstellt, die es zu überwinden galt. Wie auch immer man theologiegeschichtlich zu dieser Diagnose stehen mag, lässt sich nicht übersehen, dass die Lehre vom Heiligen Geist seit Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils zu einem der meistbearbeiteten Felder innerhalb der Dogmatik geworden ist. Hat die Pneumatologie sich also konsolidiert? Ist sie vom vermeintlichen Stiefkind der Theologie zu einem etablierten Teil der Gotteslehre, möglicherweise gar zu einem Schlüsseltraktat geworden? Der vorliegende Band betrachtet exemplarisch einige Bereiche theologischen Denkens, in denen die Lehre vom Heiligen Geist gegenwärtig von Bedeutung ist. Er wirft ein Schlaglicht auf einen dogmatischen Traktat, der über jenes Stadium, in dem er für seine Daseinsberechtigung werben musste, hinausgewachsen ist – ein Wachstum, das neue Perspektiven erschließen könnte.


Beschreibung

Bertram Stubenrauch, Dr. theol., Professor für Dogmatik und Ökumenische Theologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.

Inhaltsverzeichnis

  • Michael Seewald (Hg.): Gott ist Geist
  • Impressum
  • Inhalt
  • Vorwort
  • René Roux: Der Geist weht, wo Er will
  • 1. Theopneustos in 2 Tim 3,16
  • 2. Theopneustos jenseits der Bibel
  • 3. Geist und Feuer in der Syrischen Tradition
  • 4. Der Geist in den Heiligen
  • 5. Der hermeneutische Zirkel bei Severus von Antiochien
  • 6. Fazit
  • Daniel Benga: Der Lobpreis, die Herabsendung und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes in der Anaphora der Chrysostomosliturgie
  • 1. Die heutige orthodoxe Liturgie als fortwährendes Pfingsten
  • 2. Der Lobpreis, die Bitte um den Geist und die Früchte der Kommunion in der Chrysostomosanaphora
  • 3. Schlussfolgerungen
  • Gunda Werner: Bodies matter
  • 1. Einblick: Skizze der plural-dynamischen Religionslandschaft der pfingstkirchlichen Gemeinschaften
  • 2. Exemplarische Auseinandersetzungen pfingstlicher Theologie mit der zugrunde-liegenden protestantischen Soteriologie
  • 3. „Material Salvation“ – der Entwurf einer pneumatologischen Soteriologie als genuin pfingstlicher Pneumatologie
  • 4. Ausblick – Anknüpfungsmöglichkeiten an das Konzept der Material Salvation für eine Pneumatologie
  • Daniel Munteanu: Das schöpferische und ökumenische Kraftfeld der Ruah Jahweh
  • 1. Einleitung
  • 2. Apophatische Pneumatologie im Dienste einer kenotischen und kommunikativen Theologie
  • Bernhard Nitsche: Der Heilige Geist als Innengrund von Subjektivität, Welt und Religion
  • 1. Der Heilige Geist als Innengrund des menschlichen Bewusstseins
  • 2. Der Heilige Geist als Innengrund der Weltprozesse
  • 3. Wahrheitstheoretische Voraussetzungen für die Begegnung mit anderen Religionen
  • Daniel Minch: Die Rolle des Geistes in einer evolutionären Welt
  • 1. Deep Incarnation
  • 2. Katholische Antworten auf die Deep Incarnation
  • 3. Der Geist im Leiden und die Erlösung „aller Dinge“
  • 4. Der Ansatz von Elizabeth Johnson: Darwin und der Gott der Liebe
  • 5. Abschließende Überlegungen – Deep Incarnation/Deep Pneumatologie?
  • Bertram Stubenrauch: Der Herr ist der Geist (2 Kor 3,17) – Schritte zu einer pneumatologisch reformulierten Zwei-Naturen-Lehre
  • Jesu Identität
  • Erster Schritt
  • Zweiter Schritt
  • Dritter Schritt
  • Vierter Schritt
  • Ansgar Kreutzer: Kenosis-Christologie und Pneuma-Ekklesiologie
  • 1. Die Pluralismustheorie Peter L. Bergers und ihre theologischen Konsequenzen
  • 2. Dogmatische Impulse für den interreligiösen Dialog: Kenosis-Christologie und Pneuma-Ekklesiologie bei Bertram Stubenrauch
  • 3. Eine praktisch-pneumatologische Theologie des interreligiösen Dialogs
  • 4. Resümee
  • Michael Seewald: Die Einwohnung des Heiligen Geistes.
  • 1. Einleitung
  • 2. Das heilsgeschichtlich-trinitarische Proömium von Lumen gentium (LG 2–4) und seine Probleme
  • 3. Die Einwohnung des Heiligen Geistes: eine bloße Appropriation?
  • 4. Die Personalität des Geistes und der „Ort“ seiner Einwohnung
  • 5. Ausblick
  • Michael Böhnke: „Ohne Heiligen Geist ist es keine Synode, gibt es keine Synodalität“
  • 1. Die Performanz des Heiligen Geistes
  • 2. Synodalität
  • 3. Die synodale Performanz des Heiligen Geistes
  • Johannes Elberskirch: Der Geist, der stets ver(n)eint
  • 1. Der Heilige Geist als Geist der Spaltung
  • 2. Der Heilige Geist als Geist der Einheit
  • 3. Die ökumenische Hermeneutik der Referenz im Geiste der Einheit
  • 4. Jenseits der Spaltung: Der Geist der Einheit
  • Jörg Lauster: Der heilige Geist als Weltgeist
  • Ursula Schumacher: Ein weißer Fleck auf der eschatologischen Landkarte?
  • 1. Befund
  • 2. Einordnung
  • 3. Ansätze
  • 4. Fazit
  • Verzeichnis der Autorinnen und Autoren

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