Die soziale Macht des Christlichen

Religion und Wohlfahrt in Deutschland und Europa

Karl Gabriel

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Karl Gabriel, Die soziale Macht des Christlichen (2024), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593456010

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Die religiöse Macht des Christentums und der Kirchen ist in Deutschland und Westeuropa im Schwinden begriffen. Als soziale Macht bleibt das Christliche aber ein relevanter gesellschaftlicher Faktor. Charismatische Persönlichkeiten haben im 19. Jahrhundert soziale Einrichtungen ins Leben gerufen, die bis heute zum Rückgrat der freien Wohlfahrtspflege in Deutschland zu rechnen sind. Zudem lassen sich viele Besonderheiten des deutschen Sozialstaats, etwa die zentrale Rolle der Sozialversicherungen, nicht erklären, ohne die Konfessionen und ihre Pluralität in den Blick zu nehmen. Karl Gabriel geht in diesem Buch den christlichen Wurzeln des Wohlfahrtsstaats nach und fragt, ob es ein von den religiösen Traditionen geprägtes europäisches Sozialmodell gibt, das sich von den außereuropäischen Staaten in typischer Weise unterscheidet.

Beschreibung

Karl Gabriel ist emeritierter Professor für Christliche Sozialwissenschaften an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster; er gehört zu den führenden Vertretern der Religionssoziologie in Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Vorwort
  • I. Einführung
  • II. Die christlichen Wurzeln des deutschen Sozialstaats
  • 1. Einführung: Der Sozialstaat und seine sozialwissenschaftliche Erforschung
  • 2. Der »cultural and religious turn« in der Sozialstaatsforschung
  • 3. Spezifika des deutschen Sozialstaats
  • 4. Die christlichen Wurzeln des deutschen Sozialstaats: diekulturelle Ebene
  • 5. Konfliktkonstellationen und Konkurrenz zwischen Staat und Kirche als Motor der Sozialstaatsentwicklung: die institutionelle Ebene
  • 6. Die gemischtkonfessionelle Konstellation Deutschlands als Faktor der Sozialstaatsentwicklung: Organisatorische Ebene
  • 7. Religiöse Charismatiker und christliche Sozialunternehmer als Akteure der Sozialstaatsentwicklung: Personelle Ebene
  • 8. Der religiöse Faktor in den Phasen der Sozialstaatsentwicklung in Deutschland
  • 9. Schluss
  • III. Subsidiarität als Leitsemantik und Strukturmerkmal des deutschen Wohlfahrtsstaats
  • 1. Einleitung
  • 2. Bestandsaufnahme
  • 3. Drei semantische Felder des Subsidiaritätsdenkens
  • 4. Das Subsidiaritätsprinzip in der Enzyklika »Quadragesimo anno«
  • 5. Die Rolle der Subsidiaritätssemantik in der deutschen Wohlfahrtsstaatsentwicklung
  • 6. Schluss
  • IV. Solidarität als konfessionell geprägte Wertsemantik des deutschen Wohlfahrtsstaats
  • 1. Einleitung
  • 2. Bestandsaufnahme: Die Solidaritätssemantik in Lexika mit konfessioneller Prägung
  • 3. Der laizistische Solidarismus in Frankreich und der französische Wohlfahrtsstaat
  • 4. Der christliche Solidarismus von Heinrich Pesch SJ und der deutsche Wohlfahrtsstaat
  • 5. Die katholische Solidaritäts- und die protestantische Gemeinschaftssemantik in der Weimarer Republik
  • 6. Konfessionelle Prägungen der Solidaritätssemantik nach dem Zweiten Weltkrieg
  • 7. Solidarität im Sozialwort beider Kirchen
  • 8. Fazit
  • V. Die Wirtschaft des deutschen Sozialstaats. Die Auseinandersetzung um die kapitalistische Wirtschaft in den katholisch-sozialen Diskursen des 19. und 20. Jahrhunderts
  • 1. Einleitung
  • 2. Die Konsenssuche in Haid und die Haider Thesen 1883
  • 3. Die Suche nach einer Einheitslinie im Wirtschaftsdenken des Katholizismus in der Zwischenkriegszeit: Der Königswinterer Kreis 1929–1931
  • 4. Die Auseinandersetzung im katholischen Wirtschaftsdenken mit dem Ordoliberalismus und dem Konzept der Sozialen Marktwirtschaft: Die Geheimkonferenzen im Hotel zu den Drei Mohren in Augsburg 1962 und 1963.
  • 5. Die Suche nach einem konfessionellen Konsens im wirtschaftlichen Umbruch seit den 1970er Jahren: Der Konsultationsprozess und das Gemeinsame Wort beider Kirchen von 1997
  • 6. Schluss
  • VI. Konfession, soziale Dienste und Soziale Arbeit in Deutschland – Sonderweg oder Königsweg?
  • 1. Einleitung
  • 2. Die Rolle der Konfessionen am Beginn der Wohlfahrtspflege in Deutschland
  • 3. Die Formierung der dualen Wohlfahrtspflege in der Weimarer Republik
  • 4. Höhepunkt konfessioneller Prägung der Wohlfahrtspflege im westlichen Nachkriegsdeutschland
  • 5. Konfessionen, soziale Dienste und Soziale Arbeit in der Transformation der dualen Wohlfahrtspflege
  • 6. Resümee
  • VII. Der Weg der kirchlichen Wohlfahrtsverbände in die Dienstleistungswirtschaft
  • 1. Einleitung
  • 2. Die kirchlichen Wohlfahrtsverbände als Akteure personenbezogener sozialer Dienste
  • 3. Caritas und Diakonie auf dem Sonderweg der deutschen Wohlfahrtspflege
  • 4. Caritas und Diakonie als Akteure der »dualen« Wohlfahrtspflege zwischen Kontinuität und Diskontinuität
  • 5. Konsequenzen für die kirchlichen Wohlfahrtsverbände und ihre personenbezogenen sozialen Dienstleistungen
  • 6. Schluss
  • VIII. Das Europäische Sozialmodell und seine religiösen Wurzeln
  • 1. Einführung
  • 2. Menschenrechte als normative Grundlage sozialstaatlichen Ausgleichs in Europa
  • 3. Grundstrukturen des sozialstaatlichen Gesellschaftsmodells
  • 4. Die institutionelle Ausformung des Europäischen Sozialmodells
  • 5. Die religiösen Wurzeln des Europäischen Sozialmodells
  • 6. Herausforderungen und Gefährdungen des Europäischen Sozialmodells
  • 7. Der Anfang vom Ende des Europäischen Sozialmodells?
  • 8. Europa am Scheideweg von sozialstaatlicher Integration und Desintegration
  • 9. Schlussfolgerungen
  • IX. Religiös-politische Entwicklung und Wohlfahrtsstaatlichkeit in Europa
  • 1 Einleitung
  • 2 Pfade religionspolitischer Entwicklung in Europa
  • 3. Eine Typologie der europäischen Wohlfahrtsstaaten auf der Grundlage der Religionsentwicklung
  • 4. Konstellationen und Bedingungen des religiösen Einflusses auf die Wohlfahrtsstaatsentwicklung
  • Literatur
  • Verzeichnis der ursprünglichen Druckorte der Beiträge
  • Personenregister

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